Bagdad. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat der irakischen Regierung mit der Ermordung von sechs Geiseln gedroht, falls nicht alle inhaftierten Anhängerinnen der Miliz freigelassen werden. In einem am Samstag veröffentlichten Video zeigte der IS die Geiseln, die seinen Angaben zufolge Mitglieder der Polizei oder einer antidschihadistischen paramilitärischen Einheit sind.
Die Gesichter der sechs Männer wiesen Spuren gewaltsamer Misshandlungen auf. Der IS setzte der Regierung eine Frist von drei Tagen zur Freilassung der Frauen. Im Irak sind zahlreiche IS-Kämpfer und Anhänger inhaftiert, unter ihnen mehrere hundert Frauen. Die irakische Regierung hat im Dezember ihren Sieg über den IS erklärt, nachdem sie die Miliz in einer langwierigen Offensive aus den städtischen Zentren des Landes vertrieben hatte.
Der Irak war 2014 von der IS-Miliz überrannt worden. Zeitweise stand ein Drittel des Staatsgebiets unter Kontrolle der Dschihadisten, die dort ein "Kalifat" ausriefen.