Bagdad. Die irakische Stadt Fallujah, rund 50 Kilometer von Bagdad entfernt, befindet sich nach Angaben eines ranghohen Vertreters der Sicherheitskräfte in der Hand von Islamisten. Fallujah stehe unter der Kontrolle der Extremistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIS), sagte der Beamte aus der westirakischen Unruheprovinz Anbar am Samstag.
In Fallujah und dem nahe gelegenen Ramadi hatten sich Rebellen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida in den vergangenen Tagen Kämpfe mit irakischen Sicherheitskräften und sunnitischen Milizen geliefert. Allein am Freitag wurden dabei nach Angaben der Sicherheitskräften mehr als 100 Menschen getötet.
Artillerie gegen Al-Kaida-Kämpfer
Die irakische Armee hat in der Zwischenzeit in Fallujah Artillerie gegen Kämpfer der Al-Kaida eingesetzt. Durch den Beschuss wurden am Samstag mindestens acht Menschen getötet, wie Stammes- und Behördenvertreter sagten. Ärzte in der Stadt im Westen des Landes berichteten zudem von 30 Verletzten.
Im Irak rivalisieren Schiiten und Sunniten seit langem. Unter dem 2003 gestürzten Machthaber Saddam Hussein hielten Sunniten die Schlüsselstellungen im Staat, die meisten Iraker sind aber Schiiten. Die Feindschaft spielt auch im Nachbarland Syrien eine große Rolle, wo ein Bürgerkrieg tobt. Dort wird der Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad vor allem von Sunniten getragen. An der Seite Assads wiederum kämpfen schiitische Milizen aus dem Libanon