Da wäre einmal die Tatsache, dass man das Spiel im Gegensatz zu "Call of Duty" gratis spielen kann. Geld wird über sogenannte Mikrotransaktionen eingespielt: Spieler können gegen Bezahlung etwa das Aussehen ihrer Figuren und Waffen ändern. - was aber nichts an deren Eigenschaften ändert. Außerdem hat Respawn Elemente aus vielen beliebten Spielen integriert, was es natürlich für deren Klientel interessant macht. Primär ist das "Fortnite" und dessen Battle-Royale-Modus - das Spiel, gegen das "Apex" in den Ring getreten ist. Hinzukommen Spezialfähigkeiten der Spielfiguren, wie sie der Online-Taktik-Shooter "Overwatch" bietet.
Das konstante Rückstoßsystem der einzelnen Waffen wiederum ist an den Taktik-Shooter "Counter Strike" angelehnt. Dafür hat eigenen Aussagen zufolge der ehemalige Counter-Strike-Profi und Streamer Michael "Shroud" Grzesiek gesorgt.
Und dies ist ein weiteres Atout von "Apex Legends" und EA. Denn die erfolgreichsten Streamer - also Spieler, die im Internet live vor der Kamera für ein großes Publikum spielen - zocken seit Tagen wie verrückt "Apex". Neben Shroud sind das beispielsweise Stars wie Richard Tyler Blevins alias "Ninja" oder Herschel "DrDisrespect" Beahm IV.
Streamer sind der Schlüssel
Bei ihren Übertragungen hatten sie teilweise Zuschauerzahlen jenseits der 100.000er-Grenze. Shroud beispielsweise wurde das schon unheimlich. Er forderte sein Publikum dazu auf, doch auch einmal bei anderen Streamern "Apex" zu schauen.
Die Streamer, die Millionen Fans haben, sind für "Apex Legends" Gold wert. Denn als Vorbild für ihre Zuschauer beeinflussen sie natürlich direkt, was diese spielen. Ninja beispielsweise spielte bisher vorzugsweise "Fortnite", Shroud wiederum "Counter Strike" und DrDisrespect von allem ein bisschen was.
Eines fehlt "Apex Legends" allerdings noch, und das ist ein wichtiger Faktor für Profispieler: Das Preisgeld bei Turnieren. Eigenen Angaben zufolge schüttet "Fortnite" in der laufenden Saison 100 Millionen Dollar dafür aus. Bei "Apex Legends" ist das erste Turnier bereits gelaufen, das mit 200.000 Dollar dotiert war: Da ist noch Luft nach oben. Die Preisgelder dürften jedenfalls steigen, wenn sich das Spiel in die richtige Richtung entwickelt. Auf dem richtigen Weg ist EA mit "Apex Legends" allemal.