In Klagenfurt wird im Frühjahr 2006 mit dem Bau eines Magna-Werkes begonnen. Spätestens Anfang 2007 werden auf dem 32 Hektar großen Areal zwischen 150 und 200 Mitarbeiter elektronische Bestandteile für Autos produzieren. Investiert werden laut Magna-Geschäftsführer Siegfried Wolf 60 bis 70 Mio. Euro, erwartet wird ein Jahresumsatz von 80 bis 120 Mio. Euro. Ebenfalls im kommenden Jahr wird ein Erholungszentrum für Magna-Mitarbeiter und Geschäftspartner im Schloss Reifnitz am Wörthersee errichtet.
Ausschlaggebend für den Zuschlag an Klagenfurt, das sich gegen vier Kärntner Mitbewerber durchsetzte, waren laut Wolf die Größe des Grundstückes, die Nähe zum Flughafen sowie die rasche und unbürokratische Vorgangsweise der verantwortlichen Politiker. Weiters wies der Magna-Chef auf die qualifizierten Arbeitskräfte hin, die in Kärnten vorhanden seien. Deshalb habe man sich auch gegen einen Produktionsstandort in einem "Billiglohnland" entschieden. Wolf meinte in diesem Zusammenhang auch: "Wir sind absolut überzeugt, keine Konkurrenz aus Fernost fürchten zu müssen."
Österreich sei übrigens mit seinen bisherigen Standorten in der Steiermark, in Niederösterreich, dem Burgenland und künftig in Kärnten "das Land mit der höchsten Magna-Dichte" bezogen auf die Anzahl der Einwohner. Derzeit beschäftigt der Konzern in Österreich 15.000 Mitarbeiter.
Randa wechselt in Vorstand von Magna International
Gerhard Randa (60), bis vor kurzem Vorstand der deutschen HypoVereinsbank sowie Aufsichtsratspräsident der HVB-Tochter Bank Austria, wechselt mit sofortiger Wirkung zu Magna International nach Toronto. Randa - noch Aufsichtsrat der mitten in den Fusionsvorbereitungen mit der italienischen UniCredit steckenden bayerischen HypoVereinsbank (HVB), Vorstand der Wiener AVZ-Stiftung und seit Dienstag auch Vorstandschef der "Industriestiftung" der Bank Austria Gruppe, der B & C Privatstiftung - wird bei dem Autozulieferunternehmen für die Sparten Finance & Treasury verantwortlich sein. "43 Jahre Bankgeschäft sind genug", sagte Randa am Dienstag vor Journalisten in Wien, "jetzt bin ich Kunde."
Magna-Boss Frank Stronach, der Randa geholt hat, freut sich, "dass es uns gelungen ist, einen international so renommierten und geschätzten Bankexperten wie Gerhard Randa für diesen wichtigen Bereich in unserem Unternehmen zu gewinnen".
Stronach war und ist bereits bisher Arbeitgeber für eine Schar prominenter ehemaliger politischer und wirtschaftlicher Entscheidungsträger. Einer der heute ganz Prominenten war Karl-Heinz Grasser, der nach seinem Ausscheiden als Kärntner Landesvize zu Magna in die Kommunikation und dann von dort nach Wien ging, als Finanzminister.
Eine der bisher letzten Berufungen Stronachs vor Randa war der steirische Finanzlandesrat Herbert Paierl. Im Management des Magna-Firmenimperiums arbeiten heute auch der einstigeInfrastrukturminister Ma-thias Reichhold und der frühere FP-Klubobmann Peter Westenthaler. Konzern-Kommunikationschef Andreas Rudas war früher unter anderem SPÖ-Bundesgeschäftsführer.