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Leitzins bleibt unverändert bei 0,0 Prozent

Von WZ Online

Politik

Die EZB bringt neue Geldspritzen für Geschäftsbanken auf den Weg.


Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erwartungsgemäß nicht an ihren Leitzinsen gerüttelt. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld bleibe bei 0,0 Prozent, teilten die Währungshüter am Donnerstag in Frankfurt mit. Auf diesem Rekordtief liegt er bereits seit März 2016.

Die EZB behielt auch den Einlagensatz auf dem bisherigen Niveau von minus 0,4 Prozent. Banken müssen damit weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Gelder parken.

 Zinswende verschoben

Die EZB stemmt sich mit neuen großen Geldspritzen für die Geschäftsbanken gegen einen Abschwung im Euro-Raum und verschiebt die Zinswende bis mindestens zum Jahresende. Die Euro-Wächter stellten am Donnerstag eine Neuauflage von günstigen Langfristkrediten für die Geschäftsbanken in Aussicht. Von den Geldsalven dürften unter anderem Banken im rezessionsgeplagten Italien profitieren. Die neuen Geldspritzen sollen eine Laufzeit von zwei Jahren haben und ab September 2019 ausgegeben werden. Die EZB betonte zudem, ihre Leitzinsen noch bis mindestens zum Jahresende 2019 nicht antasten zu wollen.

Bislang hatten die Währungshüter nur bis mindestens zum Ende des Sommers signalisiert, die Zinsen nicht anzutasten. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Eine erste Serie großer Geldspritzen hatte die Notenbank im Juni 2014 beschlossen, eine zweite im März 2016. Banken in Italien, Spanien und Frankreich griffen verstärkt zu: Auf italienische Geldhäuser entfielen zuletzt noch ausstehende Langfristkredite in Höhe von annähernd 240 Milliarden Euro.

Die EZB will zudem auch nach einer Zinswende noch für längere Zeit fällig werdende Anleihen aus ihrem Bestand ersetzen. Die Euro-Wächter bleiben damit ein großer Akteur am Anleihenmarkt. Ihre auf mehr als 2,6 Billionen Euro angeschwollenen Wertpapierkäufe hatten sie im Dezember eingestellt. Die Käufe waren in den vergangenen Jahren ihr zentrales Instrument gegen eine aus ihrer Sicht zu geringe Inflation. (apa, reuters)