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Malaysia droht im Palmöl-Streit mit Boykott von Kampfjets

Von WZ Online

Wirtschaft

Premierminister: Denken über Kauf chinesischer Flugzeuge nach


Kuala Lumpur. Weil EU-Länder die Drosselung der umstrittenen Palmöl-Importe planen, hat Malaysia mit einem Verzicht auf den Kauf europäischer Kampfjets gedroht. Anstatt die Luftwaffe seines Landes wie geplant mit französischen Rafale-Kampfflugzeugen oder dem Eurofighter Typhoon auszustatten, könnten Kampfjets in anderen Ländern gekauft werden, sagte Premierminister Mahathir Mohamad am Sonntag.

"Wenn sie weiter gegen uns vorgehen, werden wir darüber nachdenken, Flugzeuge aus China oder anderen Ländern zu kaufen", sagte Mahathir der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama zufolge.

Illegale Rodungen 

Die weltweit größten Palmölproduzenten Malaysia und Indonesien liegen mit der EU im Streit um den Anbau von Palmöl und dessen Folgen für die Umwelt. Wegen illegaler Rodungen und der Zerstörung des Lebensraums von Wildtieren in den südostasiatischen Herkunftsländern des pflanzlichen Rohstoffs hat die EU angekündigt, schrittweise aus der Nutzung von Palmöl für die Biodieselproduktion auszusteigen.

Mahathir versicherte, seine Boykott-Drohung gegen europäische Kampfjets sei nicht als "Kriegserklärung" an die EU gemeint, die ein wichtiger Handelspartner für Malaysia ist. Der Regierungschef gab seine Erklärung vor einer internationalen Luftfahrt- und Verteidigungsausstellung ab, zu der sich ab Montag internationale Waffenhersteller auf der malaysischen Insel Langkawi treffen.

Wählergruppe

Palmöl-Bauern sind eine wichtige Wählergruppe für die Regierungen in Malaysia und im benachbarten Indonesien. Beide Länder versuchen, die weltweite Nachfrage nach Palmöl anzukurbeln. Der pflanzliche Rohstoff wird in zahllosen Produkten von Keksen über Shampoo und Make-Up bis zur Schokocreme eingesetzt. (apa, dpa, reuters)