Stuttgart. Autobauer Daimler und Zulieferer Bosch bringen das vollautomatisierte Parken einen Schritt näher an die Marktreife. Vier Jahre nach dem Start des Gemeinschaftsprojekts in Stuttgart haben die Unternehmen von den dortigen Behörden grünes Licht dafür bekommen, die Funktion im Alltagsbetrieb zu erproben. Deutschland sei das erste Land, wo dies ermöglicht werde, erklärte Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn am Dienstag.
Künftig können damit im Parkhaus des Mercedes-Museums in Stuttgart Interessenten auch ohne Sicherheitsfahrer und Begleitpersonal einen Mercedes-Pkw ausleihen und ausprobieren, wie sich das Fahrzeug allein eine Parklücke sucht und zum Abholen zurückkehrt. Abgewickelt wird der Prozess via Smartphone. Während Daimler die fünf Fahrzeuge dafür mit der notwendigen Technik bereitstellte, entwickelte Bosch die Sensor- und Kameratechnik für das Parkhaus.
Autos fahren sechs km/h
Die Anwendung ist so programmiert, dass die Fahrzeuge mit einer Geschwindigkeit von maximal sechs Stundenkilometern rollen.
Bis das fahrerlose Parken in der Breite eingeführt werden kann, dauert es aber noch Jahre. Dazu müsste das autonome Fahren erst generell gesetzlich geregelt werden. Einsatzmöglichkeiten sehen Bosch und Daimler zum Beispiel in Parkhäusern von Flughäfen oder Einkaufszentren.