Die Gewerkschaft Verdi setzt zur Sanierung der deutschen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof des Österreichers Rene Benko auf eine enge Einbindung der Beschäftigten. Ein erfolgreiches Unternehmen könne nur entstehen, wenn die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft beteiligt würden, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Donnerstag.

Das Unternehmen hatte ebenso wie die Tochter Karstadt Sports am Vortag ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt, nachdem die Umsätze in der Coronakrise weggebrochen waren. Die Beschäftigten seien von der Ankündigung überrascht worden, sagte Nutzenberger.

Rund 28.000 Mitarbeiter betroffen

Die Filialen des Warenhausriesen mit rund 28.000 Mitarbeitern sind im Zuge des Kampfs gegen die Ausbreitung des Coronavirus weitgehend geschlossen. Der bereits vor Ausbruch der Pandemie in der Sanierung steckende Konzern hatte sich daraufhin um staatliche Hilfen bemüht.

Karstadt-Finanzchef Miguel Müllenbach machte deutlich, dass die Gespräche mit der Hausbank - über die die staatlich garantierten Kredite abgewickelt werden müssen - nicht schnell genug vorangeschritten seien. "Durch die anscheinend zu langen Prüfverfahren ist die Vorgehensweise der Banken kritisch zu betrachten, da hierdurch das für Galeria dringend notwendige Kapital nicht rechtzeitig zur Verfügung gestellt wurde", sagte Nutzenberger. (apa, reuters)