Die Kryptowährung Bitcoin beschleunigt seine Talfahrt und rutscht erstmals seit Anfang Januar wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 30.000 Dollar. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligte sich am Freitag um bis zu 8 Prozent auf 28.765 Dollar und steuerte mit einem Minus von insgesamt rund 16 Prozent auf den größten Wochenverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. Anfang Januar hatte die Kryptowährung noch ein Rekordhoch von knapp 42.000 Dollar erreicht. Das war mehr als vier mal so viel wie noch Anfang Oktober. Rückenwind hatte dabei eine immer breitere Akzeptanz der Digitalwährung geliefert. So kam es einer Art Ritterschlag gleich, dass der Bezahldienst Paypal seinen US-Kunden den Handel mit Kryptowährungen ermöglicht hat. Aber nicht nur Paypal, auch große Finanzanleger zeigen ein stärkeres Interesse an digitalen Währungen. So hat etwa der Vermögensverwalter Fidelity vergangenes Jahr einen Fonds aufgelegt, der in Bitcoin investiert.
Rufe nach Regulierungen werden immer lauter
"Anleger fürchten, dass die US-Regierung den Regulierungsgürtel zu eng schnallen und Bitcoin und Co. die Luft zum Atmen nehmen könnte", sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Ein weiterer Verkaufsgrund war Börsianern zufolge die Warnung des Research-Hauses BitMex, einige Bitcoin könnten zwei Mal ausgegeben worden sein. Diese Bedenken wurden allerdings kurz darauf zerstreut. Anleger seien dennoch von dieser Nachricht verschreckt worden, sagte Analyst Kyle Rodda vom Brokerhaus IG. "Man sollte nicht allzu viel in einen unreifen Markt wie Bitcoin hineininterpretieren, aber die Dynamik hat sich umgekehrt."
Allerdings werden auch immer wieder Rufe nach einer stärkeren Regulierung von Kryptowährungen laut, was immer wieder belastet. Zudem sehen Kritiker in der Unstetigkeit des Bitcoin einen Beleg dafür, dass er als Zahlungsmittel und Finanzanlage ungeeignet sei. Zudem verbraucht die Erzeugung - das sogenannte Mining - mit Computern viel Energie und ist teuer. (Reuters, apa)