Der sprunghafte Anstieg der Staatsverschuldung in der Coronakrise wird sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds nicht fortsetzen. Im Gegenteil: Die Schuldenquote dürfte sich relativ schnell stabilisieren, jedoch in der Nähe ihrer zuletzt erzielten Höchststände.
Für die gesamte Welt prognostizierte der IWF am Mittwoch einen Wert von 97,8 Prozent im Verhältnis zur globalen Wirtschaftsleistung. 2020 war die Schuldenquote auf 98,6 (2019: 83,6) Prozent geklettert. 2022 bis 2026 dürften die Werte dann bei 97 Prozent oder leicht darunter liegen, glaubt der Internationale Währungsfonds (IWF).
Gelspritzen halfen reichen Staaten
Riesige Geldspritzen der Notenbanken und Regierungen hatten im vergangenen Jahr einen noch stärkeren Einbruch der Konjunktur verhindert und helfen nun, die Erholung von der Coronakrise anzuschieben. Vor allem reichere Staaten hätten ihre Volkswirtschaften stärker stabilisieren können als Schwellen- und Entwicklungsländer, so der IWF. In den Industriestaaten würden Unternehmen und Haushalte weiterhin Hilfen bekommen.
Die Hilfen würden jetzt aber allmählich umgesteuert - hin zu mehr Investitionen, etwa in Digitalisierung und Klimaschutz. "Die riesigen Fiskalpakete der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten könnten zwischen 2021 und 2026 zusammen zusätzlich 4,6 Billionen Dollar (3.981 Mrd. Euro) zur weltweiten Wirtschaftsleistung hinzufügen."
In Schnitt der Länder werden die Budgetdefizite heuer aut IWF um rund zwei Prozentpunkte kleiner ausfallen. Sie lägen aber noch deutlich über den Werten, die vor der Corona-Pandemie üblich gewesen seien. Dies gelte vor allem für Industriestaaten. "Die Defizite dürften 2022 um weitere drei Prozentpunkte zurückgehen." Bis 2026 sollten dann Werte von vor der Krise wieder erreicht werden.