Das Aufkommen der Omicron-Variante und die Wiedereinführung nationaler Sperren, Reiseverbote und Quarantänen hat die Unsicherheit der Covid-19-Pandemie verstärkt. In Davos diskutieren Experten, unter anderem die Journalistin Francine Lacqua, der französische Unternehmer sowie CEO und Mitbesitzer des Unternehmens Moderna Stephane Bancel, der US-amerikanische Onkologe und Epidemiologe Richard Hatchett, der US-amerikanische Immunologe Anthony S. Fauci und die Professorin für Infektionskrankheitenforschung Annelies Wilder-Smith mögliche Entwicklungen in der nahen Zukunft.
In seinem Eingangsstatement sagte der oberste Experte der US-Regierung für die Coronavirus-Pandemie, Anthony Fauci, dass es noch zu früh sei, um zu sagen, wann das Coronavirus endemisch werden wird. Das hänge davon ab, ob und welche neuen Varianten auftauchen.
Nach Einschätzung des US-Immunologen Anthony Fauci wird es künftig darum gehen, das Coronavirus so zu kontrollieren, dass das gesellschaftliche Leben wie zuvor gewohnt stattfinden kann. Ausrotten lassen werde sich der Erreger wohl nicht. "Wenn Sie sich die Geschichte der Infektionskrankheiten ansehen, haben wir nur eine Infektionskrankheit ausgerottet, und das sind die Pocken", sagte Fauci am Montag bei einer virtuellen Diskussionsrunde des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Fauci hält die Entwicklung eines Impfstoffes für nötig, der besser alle gegenwärtigen und vor allem auch mögliche neu auftretende Varianten abdeckt. Dies wäre "ein sehr, sehr wichtiges wissenschaftliches Ziel", weil momentan mit der Anpassung der Vakzine an aktuelle Varianten der Entwicklung des Virus nur hinterhergejagt werde, was auf lange Sicht nicht hilfreich sei.
Fauci sagte zudem, dass einer der größten Fehler bei der Bekämpfung der Pandemie gewesen sei, dass die Länder weitestgehend allein gehandelt hätten. "Ich denke, wir hätten eine viel koordiniertere globale Reaktion haben sollen, wie ich so oft gesagt habe. Eine globale Pandemie erfordert eine globale Antwort."