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Wertpapiere gegen den Geldschlucker Inflation

Von Victoria Frühwirth

Wirtschaft

Exchange Traded Funds eignen sich als Geldanlage, um der Teuerung zu trotzen. Was Anleger darüber wissen müssen.


Die Inflation macht sich auf unseren Konten breit, wo erspartes Geld derzeit in unvorhersehbarer Geschwindigkeit an Wert verliert. Als ein Instrument, mit dem man bei Investments der Teuerung trotzen kann, gelten in der Finanzbranche sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs).

Ein Exchange Traded Fund ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung bekannter Marktindizes eins zu eins abbildet. Mit Aktien-ETFs etwa können Anleger "einfach, günstig und transparent in Aktien investieren und so langfristig und passiv ihr Finanzvermögen steigern", wie "JustETF", ein Informationsportal für Investoren, erklärt.

Ob 50 Euro verfügbar sind oder 500 Euro - ein Investment kann sich schon ab geringen Beträgen auszahlen, heißt es bei dem deutschen Vermögensverwalter Whitebox. Ein Aktien-ETF umfasst üblicherweise die Aktien tausender Unternehmen weltweit. Je breiter er ist, also je mehr Aktientitel er enthält, desto geringer ist für den Anleger das Verlustrisiko.

Unkomplizierte Geldanlage?

Crasht der Aktienkurs eines der vielen Unternehmen im Aktienpaket ETF, ist das kaum spürbar. Auf der anderen Seite hat der exorbitante Gewinn einer anderen Aktie kaum Einfluss auf den Wert des gesamten Aktienpakets.

Der wohl bekannteste Aktienindex neben Dow Jones, DAX und ATX ist der MSCI-World-Index. Dieser internationale Aktienindex bildet die Wertentwicklung von mehr als 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern ab.

Aktien-ETFs zu halten, ist laut den Vermögensverwaltern von Whitebox eine Anlagestrategie für langfristig orientierte Marktteilnehmer. Bei einem solchen Investment wird das Geld in der Regel über mehrere Jahre investiert. Im Idealfall werden Gewinne reinvestiert, und es kann ein profitabler Zinseszinseffekt entstehen. Wird ein Exchange Traded Fund langfristig gehalten, bleiben die Kosten im Übrigen gering.

Auf Basis des sogenannten DAX-Rendite-Dreiecks steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Anleger mit einem ETF Gewinne erzielen, mit der Haltedauer. Bei 11 bis 15 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit einer positiven Performance bei 98 Prozent, bei einer Haltedauer von mehr als 15 Jahren ist ein Gewinn praktisch sicher.

Billiger Kauf? ETFs sind dafür bekannt, relativ preiswert zu sein. Der Grund: Die Gebühren für den Fondsmanager fallen weg, da dieser bei einem ETF nicht aktiv Aktien auswählt und managt, wie er es bei einem aktiven Fonds tun würde. "JustETF" gibt an, dass neben klassischen Ordergebühren und Handelskosten nur geringe laufende Verwaltungskosten dazukommen.

Nachhaltig dank EU?

Schmälern können Anleger das Verlustrisiko auch mit nachhaltigen Aktien-ETFs. Seit einigen Jahren nimmt das Interesse daran stetig zu - nicht zuletzt wegen des im Dezember 2019 beschlossenen "Green Deals" der Europäischen Union. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündete damals die Vision einer klimaneutralen Wirtschaft.

Vorrangig im Plan seien Klima- und Umweltschutzmaßnahmen. ETFs mit dem Zusatz "Environmental Social Governance" oder "Socially Responsible Investing" haben nachhaltig agierende Unternehmen im Aktien-Paket. ETFs mit nachhaltig wirtschaftenden Firmen performen laut der Investmentgesellschaft Janus Henderson Investors meist ähnlich gut, wenn nicht sogar besser als ETFs mit "normalen" Unternehmen, obwohl diese eine höhere Risikostreuung haben.