Eine neue Untersuchung der Organisation Attac gibt Einblicke in einen Finanzsektor, in welchem nach wie vor kräftig in fossile Energieträger wie Erdöl, Gas und Kohle investiert wird. "Während die UN immer eindringlicher warnt, dass die Weltgemeinschaft ihre Emissionen bis 2030 halbieren muss, stecken Pensionsfonds, Versicherer, Investmentfonds und Vermögensverwalter immer noch Geld in die schlimmsten Klimasünder der Welt", sagt Katrin Ganswindt, von der Organisation urgewald.
Zusammen mit Attac und weiteren internationalen Nichregierungsorganisationen hat sie sich die Geldanlagen in fossilen Energieunternehmen genauer angesehen. Ihren Recherchen nach fließen weltweit 3,18 Billionen US-Dollar in die Öl-, Gas- und Kohleindustrie. Spitzenreiter sollen hier die US-Investmentfirmen Vanguard und BlackRock sein. Österreichische Firmen beteiligen sich immerhin noch mit knappen 1,4 Milliarden Dollar.
Engagement in Russland
Gazprom, Lukoil oder Rosneft: 288 Millionen Euro sollen bisher von heimischen Financiers in die Russische Föderation geflossen sein. Den Löwenanteil soll hierbei auf die Raiffeisen mit 278 Millionen Euro entfallen, womit die Bank auf Platz zwei der größten europäischen Geldgeber rangiere. "Die Raiffeisenbank finanziert durch ihre beträchtlichen Investitionen in russische Staatskonzerne zusätzlich das kriegstreibende Russland unter Putin mit. Es ist höchste Zeit, dass Banken kompromisslos in erneuerbare Energien und damit in eine klimagerechte Zukunft für uns alle investieren", so Jasmin Duregger, Klimaexpertin bei Greenpeace.
Die Raiffeisenbank International weist sämtliche Vorwürfe von sich. Die RBI habe sich vor dem Inkrafttreten der Sanktionen aus der Erdölfinanzierung in Russland zurückgezogen.