Der deutsche Autobauer Audi will sich aus dem Preiskampf in der Branche heraushalten. Derzeit seien keine Preissenkungen geplant, sagte Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Freitag bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum ersten Quartal. "Wir verfolgen eine nachhaltige Preisstrategie, das sind wir den Kunden schuldig." Ein Preiskrieg habe auch massive Auswirkungen auf Restwerte. "Wir werden uns nicht am Preiswettbewerb beteiligen."
Der US-Elektroautobauer Tesla hatte zuletzt die Preise für seine Fahrzeuge wiederholt gesenkt, vor allem in China ist ein Preiskrieg bei Elektroautos entbrannt. In den vergangenen Jahren hatten die Preise für Neu- und Gebrauchtwagen nur den Weg nach oben gekannt, weil wegen der Halbleiterknappheit weniger Fahrzeuge produziert wurden. Das hat sich inzwischen deutlich gebessert. Am Donnerstag hatte BMW eine Normalisierung der Fahrzeugpreise vorausgesagt: Mit besserer Chipversorgung sei eine bessere Verfügbarkeit von Fahrzeugen zu erwarten, das könnte zu mehr Wettbewerb führen.
Seinen Elektroauto-Anteil will Audi bis Jahresende deutlich steigern. Rittersberger sagte, er erwarte einen zweistelligen Anteil am Gesamtabsatz. Derzeit verfügen 8,2 Prozent der Audi-Fahrzeuge nur noch über einen Elektromotor. Der Konzern hat angekündigt, sein letztes Verbrennermodell 2026 auf den Markt zu bringen. Für Ende des Jahres hat Audi eine Modelloffensive angekündigt, in der mehr als zehn neue vollelektrische Fahrzeuge auf den Markt gebracht werden sollen.
Der Umsatz von Audi legte im ersten Quartal um 18,2 Prozent zu auf 16,9 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis schrumpfte dagegen auf 1,8 Mrd. Euro, nach 3,5 Mrd. Euro vor Jahresfrist. Dabei spielten insbesondere Bewertungseffekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften eine Rolle, welche das Ergebnis um 400 Mio. Euro gedrückt hätten, sagte Rittersberger. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält das Unternehmen fest und rechnet mit Auslieferungen von 1,8 bis 1,9 Mrd. Euro sowie einem Umsatz von 69 bis 72 Mrd. Euro. Die Umsatzrendite dürfte zwischen 9 und 11 Prozent liegen. Im ersten Quartal lag sie mit 10,8 Prozent am oberen Ende der Spanne, aber niedriger als bei den Rivalen BMW und Mercedes-Benz. (apa/reuters)