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Ohne Versicherung kann Kranksein auf Reisen teuer werden

Von Sophia Freynschlag

Politik
Die E-Card sollte auch bei einem Auslandsurlaub im Gepäck sein - die österreichische Sozialversicherung erstattet aber nur Kosten in öffentlichen Krankenhäusern.Foto:fotolia
© © maljalen - Fotolia

E-Card deckt nur Kosten in staatlichen Vertragsspitälern. | Vor Abschluss bestehende Polizzen überprüfen.


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Wien. Wer bei einem Urlaub im Ausland einen Unfall hat oder
krank wird, sollte sich lieber nicht ausschließlich auf die E-Card verlassen.
Denn die Karte gilt nur in öffentlichen Vertragskrankenhäusern in den EU- und
EWR-Ländern (Island, Liechtenstein, Norwegen) sowie in der Schweiz.
Voraussetzung ist die Europäische Krankenversicherungskarte, die mit
persönlichen Daten ausgefüllte Rückseite der E-Card.<p class="MsoNormal"> 

In den Urlaubsdestinationen wie Griechenland und Südspanien
liegen öffentliche Spitäler jedoch oft weit entfernt von den Ferienorten und
sind teilweise nicht mit österreichischen Standards zu vergleichen. Näher
liegende Privatkliniken rechnen hingegen nicht mit den Sozialversicherungen ab.
"Dann ist die E-Card eigentlich wertlos", sagt Michael Tagunoff,
Leiter der Schutzbriefnothilfe beim ÖAMTC.

 

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Sozialversicherzahlt nie für Rückholung

 

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Reiseversicheen federn die finanziellen Folvon
Unfällen und Krankenhausaufenthalten im Urlaub ab. Ohne Versicherung müssen
diese Kosten vor Ort bezahlt und nachher in Österreich eingereicht werden.
"Die Sozialversicherungsträger erstatten einen Maximalbetrag von rund 160
Euro pro Tag, den Rest muss der Patient selbst bezahlen, wenn keine
entsprechende Reiseversicherung abgeschlossen wurde", sagt Martin
Sturzelbaum, Vorstandsvorsitzender der Europäischen Reiseversicherung. Ein
viertägiger Spitalsaufenthalt auf den Kanarischen Inseln wegen einer
Lungenentzündung und Rückholung nach Österreich kostete einer Österreicherin
rund 26.500 Euro. Ohne Versicherung hätte sie fast alles selbst bezahlen
müssen, weil ihr die Sozialversicherung nur 663 Euro refundierte.

 

Die Reiseveranstalter bieten t wahlweise zur Reisebuchung-xLINE-x-eine Reiseversicherung an. Bei einem Reisepreis von 750 Euro beginnt die Prämie
laut AK- Test ab rund 30 Euro jährlich. Die verschiedenen
Versicherungsvarianten können jedoch Verbraucher verwirren. "Für
Konsumenten ist es schwierig, die Angebote zu vergleichen", sagt Manuela
Delapina, Konsumentenschützerin von der Arbeiterkammer. Schutz bieten neben
Reiseversicherungen auch Kreditkarten sowie Schutzbriefe von Autofahrerclubs.

 

Beim Abschluss einer Reiseversicherung solltensumenten
auf Selbhalte sowie auf ausreichende Versicherungssummen achten. Die
Versicherungssumme für medizinische Leistungen sollte mindestens 250.000 Euro
betragen, für Reisen in die USA 500.000 Euro. Wichtig ist, dass auch
mitreisende Angehörige versichert sind und dass bei einem medizinischen Notfall
das Recht auf Rückholung besteht.

 

Was und wer versichert ist, ist von Anbieter zu Anbieter-x-NEE-x-verschieden. Beim Versichesschutz spielt zum Beispiel eine Rolle, ob die
Versicherten den gleichen Wohnsitz haben oder wie lange sie zusammenleben, wie
ein Test der Arbeiterkammer unter 16 Reiseversicherern ergeben hat.

 

Bei Kreditkarten hängen die Leistungen und die Deckung vom
Herausr der Karte ab. Oft sind die Lungen an Bedingungen gekoppelt,
etwa regelmäßige Benutzung der Karte. Meist umfasst der Schutz hier nur den
Karteninhaber, aber nicht mitreisende Familienmitglieder.

 

Damit sich Konsumenten nicht teuer doppelt versichern,
sollte zuerst geprüft werdinwieweit Risiken einer Reise t schon durch
bestehende Versicherungen, Kreditkarten oder Mitgliedschaften abgedeckt sind,
rät Delapina.

 

Spitalsgeschäft floriert

in den Urlaubsländern

 

Die Behandlung von Touen hat sich in Urlaubsländern wie
Kroatieriechenland, der Türkei und Spanien zu einem floriden Geschäft
entwit, so der ÖAMTC. Hotelmitarbeiter und Privatkrankenhäuser stecken
offenbar unter einer Decke: Fragt ein Gast bei der Rezeption um einen Arzt,
wird ein Privatspital empfohlen. "Die Privatkrankenhäuser verlangen
horrende Preise und verrechnen manchmal Leistungen, die sie nie erbracht
haben", sagt Tagunoff. Jede Leistung werde extra verrechnet - zum Beispiel
eine Blutabnahme fünf Mal am Tag. Bei der Aufnahme ins Krankenhaus wird die
Kreditkarte verlangt, erst später zeigt sich, mit welchem Betrag die Karte
belastet wurde.

 

Im Notfall sollte sofort mit der Versicherung Kontakt
aufgenommen werden, Notruf- sowie Polizzennummer gehören daher mit ins
egepäck. Außerdem sollten Bewewie Arztrechnungen aufgehoben und der
Versicherung in Kopie gegeben werden.

 

In ausländischen Ferienorten liegen oft nur Privatspitäler
in der Nähe, die pro Tag 1000 Euro und mehr verlangen