Berlin. Der angestrebte deutsche Atomausstieg wirft nach Einschätzung von Energiemarkt-Experten keine unlösbaren Probleme auf. Einer Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter Fachleuten zufolge ist die endgültige Beendigung der Atomkraft-Nutzung innerhalb von zehn Jahren machbar. Dieser Zeitraum sei lang genug, um sicherzustellen, dass es nicht zu Beeinträchtigungen der Netzstabilität kommt, heißt es im aktuellen Energiemarktbarometer des ZEW. Das Mannheimer Institut befragte dazu 200 Energiemarkt-Experten.

73 Prozent gehen davon aus, dass bei einer schrittweisen Abschaltung der Atomkraftwerke bis zum Jahr 2022 ein stabiler Netzbetrieb möglich ist. 23 Prozent sind aber der Meinung, dass ein Ausstiegs-Zeitraum von 15 Jahren notwendig ist, um die Netzstabilität nicht zu gefährden.

Preisanstieg wegen erneuerbaren Energien

Eine deutliche Mehrheit (70 Prozent der Fachleute) rechnet aber mit einem Preisanstieg für Strom deutlich über der Inflationsrate. Die Preisentwicklung hängt nach Auffassung der Befragten vor allem vom Ausmaß des Ausbaus der erneuerbaren Energien ab.

Die deutsche Regierung hat nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossen, bis zum Jahr 2022 schrittweise aus der Atomkraft auszusteigen.