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Globe-Invest-Bankrott: Keine Sammelklage

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Kurator der 4000 geschädigten Anleger muss Amtshaftungsklage zurückziehen.


Wien. In der 34-Millionen-Anlegeraffäre Globe Invest haben die Geschädigten derzeit keine guten Karten. Anwalt Norbert Abel, der vom Insolvenzgericht als Kurator für die rund 4000 Geschädigten eingesetzt wurde, zieht seine Amtshaftungsklage gegen die Republik Österreich wegen angeblicher Fehler der Finanzmarktaufsicht zurück.

Denn die Sammelklage ist durch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Anlagefall Niedermeyer Privatstiftung gegen Immofinanz so nicht mehr möglich. "Die Judikatur hat sich insoweit geändert, dass jeder Geschädigte seinen Schaden individuell nachweisen muss, und zwar durch Alternativverhalten, damit fällt die gemeinsame Grundlage für eine Klage weg", sagt Abel zur "Wiener Zeitung". Ähnlich wie im Fall Niedermeyer müssen die Anlageopfer dem Gericht nachweisen, wie sie ihr Geld, falls sie nicht bei Globe Invest veranlagt hätten, anlegen würden.

Nach dem sogenannten Teilschuldverschreibungsgesetz, in das die Globe-Invest-Bonds fallen, kann der Kurator deshalb keine Sammelklage mehr machen. "Es ist schade", sagt Abel. Die Anleger könnten aber weiterhin, zum Beispiel über Prozessfinanzierer, ihren Amtshaftungsansprüche geltend machen. Abel: "Ich habe aber festgestellt, dass die Geschädigten erfolgreich gegen die Anlageberater vorgehen." Bei der Staatsanwaltschaft Wien ist gegen die Globe-Invest-Macher auch ein Strafverfahren anhängig. Sie bestreiten die Betrugsvorwürfe.