Zum Hauptinhalt springen

Huhn vom Erzfeind: KFC startet in Teheran

Von Arian Faal

Wirtschaft

Der US-Fastfood-Riese Kentucky Fried Chicken eröffnet eine Filiale im Iran.


Teheran. In Karaj, einem Vorort von Teheran, hat am Freitag erstmals seit 1979 eine Filiale des US-Fastfood-Riesen Kentucky Fried Chicken (KFC) eröffnet. Weitere 500 Filialen sollen im ganzen Land hinzukommen, berichteten iranischen Medien. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass die Perser nun quasi "Huhn vom Erzfeind" bekommen. Trotz größter Spannungen zwischen den Regierungen lässt sich der Großkonzern offenbar nicht von den westlichen Sanktionen beeindrucken und setzt auf den Hühnchen-Hunger der jungen Perser (zwei Drittel der Bevölkerung sind jünger als 35 Jahre).

McDonald’s wurde nach zwei Tagen geschlossen

Amir-Hossein Alizadeh, der Lizenzinhaber der bekannten Kette, die sich auf die Verarbeitung von Geflügelgerichten spezialisiert hat, musste sich bei den lokalen Behörden fünf Jahre lang energisch dafür einsetzen, dass KFC wieder im Iran tätig sein darf. Anders als der McDonald’s-Konzern, der 1994 eine Filiale eröffnete, die schon nach zwei Tagen geschlossen wurde, will KFC sich nachhaltig im Iran etablieren.

Die Ankündigung überrascht Experten, da US-Firmen Geschäfte mit dem Iran wegen der angespannten Situation normalerweise komplett meiden. Die zu Yum Brands gehörende Kette wurde wegen ihrer Verbindung zum politischen Erzfeind USA deswegen auch im Zuge der Islamischen Revolution 1979 im Iran geschlossen.

Insidern zufolge dürfte die US-Regierung der Eröffnung keine Steine in den Weg legen, da Fast-Food-Ketten von den Sanktionen nicht betroffen sind. Aus der US-Botschaft in Wien hieß es, man wolle die Angelegenheit nicht kommentieren.

In den USA werden unter dem Markenlabel KFC 5200 Restaurants betrieben, weltweit sind es etwa 15.000. KFC sieht sich als größte Systemgastronomie-Kette der Welt. Neben KFC gehören unter anderem noch Pizza Hut und Taco Bell zum Konzern.