New York. (sda/sf) Es ist ein Signal für die Unternehmen an der Wall Street: Die Aktionäre der US-Großbank Citigroup haben das Gehaltspaket für das Top-Management abgelehnt. 55 Prozent der Anteilseigner stimmten dem Vergütungspaket auf der Hauptversammlung nicht zu. Für Bankchef Vikram Pandit war ein Gehalt von 15 Millionen Dollar (11,42 Millionen Euro) für 2011 vorgesehen. Der Aktienkurs fiel im gleichen Zeitraum um 44 Prozent. Damit ist die Citigroup die erste Wall-Street-Bank, bei der die Aktionäre gegen hohe Managergehälter rebellieren, die viele seit der Finanzkrise im Jahr 2008 ärgern.
Bank kündigt Änderungen an
Die Abstimmung ist nicht bindend, die Bank muss also die Managergehälter nicht anpassen. "Wir werden mit unseren Aktionären diskutieren, sicherstellen, dass wir deren Bedenken verstehen und das dann in Ordnung bringen", lenkte Verwaltungsratschef Richard Parsons ein - der sich aber mit der Hauptversammlung aus dem Gremium zurückgezogen hat. Die US-Regierung hatte die Abstimmung über die Chefgehälter eingeführt, nachdem die Bosse schon kurz nach dem Crash 2008 wieder dick absahnten.
Nachdem sich Pandit 2010 mit einem symbolischen Gehalt von einem Dollar begnügte, war für 2011 ein Grundgehalt von 1,7 Millionen Dollar vorgesehen. Hinzu kamen eine Bonuszahlung von 5,3 Millionen in bar sowie 7,8 Millionen Dollar in Form von Aktien und Bargeld, die aber erst in den folgenden Jahren ausgezahlt werden. "Herr Pandit hat die Citigroup zurück zur Profitabilität geführt und das Unternehmen auf künftiges Wachstum ausgerichtet", begründete die Bank den Gehaltssprung. Zum ersten Mal in vier Jahren bekomme Pandit überhaupt einen Bonus.
Der gebürtige Inder Pandit ist mit dem Konzernumbau beschäftigt, nachdem die Bank 2008 von der Regierung gerettet wurde. Hohe Rückstellungen für faule Kredite belasten das drittgrößte US-Institut, das kürzlich überraschend durch den US-Banken-Stresstest gefallen war.