Wien. Er gilt vor allem bei jungen Menschen derzeit als Kult-Getränk - dabei stecken in den meisten Sorten Bubble Tea nicht nur jede Menge Kalorien, sondern auch viel Zucker. Seinen Namen hat Bubble Tea von den Blasen (Bubbles), die mit einem extradicken Strohhalm aufgesaugt werden. Das bunte Getränk wird in Taiwan seit den 1980er Jahren getrunken und besteht aus einer Tee-Basis mit Fruchtsirup oder Milch. Dazu werden Toppings gewählt: Tapiokastärke-Perlen, mit Fruchtsirup gefüllte Kugeln oder Fruchtgelee-Stückchen.

Schaut man sich die Nährwerte des "Fun-Drink aus Fernost" an, wie er von einem Anbieter bezeichnet wird, vergeht einem allerdings das Lachen: Bis zu 440 Kilokalorien stecken in einem halben Liter (Sorte Taro Smootea Milch). Das entspricht einem Fünftel des Tagesbedarfes einer 20- bis 30-Jährigen, wie aus der Nährwerttabelle des österreichischen Anbieters Tea-licious hervorgeht. Dazu kommen die Toppings mit 28 bis 80 Kilokalorien.
"Maximal in kleinen Mengen als Süßigkeit tolerierbar"
Allerdings ist auch der Zuckergehalt nicht ohne: Mehr als 40 Gramm stecken in einigen Sorten im Halb-Liter-Becher. Der halbe Liter "Maracuja-Grüntee Snow" sogar 69 Gramm Zucker - das entspricht 77 Prozent des Tagesbedarfes an Zucker einer 20- bis 30-Jährigen. Zum Vergleich: Ein halber Liter Coca Cola enthält 210 Kalorien und 54 Gramm Zucker.
"Bubble Tea ist als Durstlöscher nicht zu empfehlen, sondern maximal in ganz kleinen Mengen als Süßigkeit tolerierbar", sagt Birgit Beck, Ernährungswissenschafterin vom Verein für Konsumenteninformation.
Es gibt aber auch schlankere Bubble-Tea-Varianten: Der halbe Liter Fruit Tea Litschi kommt auf 105 Kilokalorien und rund 16 Gramm Zucker, Honey Tea in der gleichen Bechergröße auf 46 Kilokalorien und rund 11 Gramm Zucker - jeweils ohne Toppings.
Die deutsche Stiftung Warentest hat vier Sorten Bubble Tea untersucht und kommt zum Schluss, dass das bunte Modegetränk "eine Kalorienbombe inklusive synthetischer Farbstoffe und Aromen" ist. Der getestete Mangomilchtee des Anbieters Boobuk enthielt pro halben Liter 500 Kilokalorien und 90 Gramm Zucker - das entspricht laut Stiftung Warentest rund 30 Stück Würfelzucker. Zudem hat die Stiftung Warentest synthetische Azofarbstoffe in den Proben gefunden, die im Verdacht stehen, bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite auszulösen.