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Möglichst günstig auf die Piste

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
Skifahren zu leistbaren Preisen: Kaufen Eltern Saisonkarten, fahren Kinder teilweise gratis.
© fotolia

Test der Arbeiterkammer Tirol zeigt große Preisunterschiede beim Skiverleih.


Wien. Wer eine Woche Skiurlaub mit Familie macht, kommt schnell auf Ausgaben von einigen tausend Euro - für An- und Abreise, Liftkarten, Unterkunft, Essen und Ausrüstung. Es gibt aber auch günstigere Varianten, damit Skifahren zu einem erschwinglichen Preis möglich ist.

Schon bei der Ausrüstung kann gespart werden: nicht bei der Sicherheit, sondern beim Preis. Auf gebrauchte Sportartikel hat sich Heinz Csarmann mit seinem Geschäft "Fahrrad + Ski" in der linken Wienzeile in Wien spezialisiert, das er seit 27 Jahren betreibt. "Vor 20 Jahren wurden auch 15 Jahre alte Gebraucht-Ski gekauft. Heute sind fünf Jahre die Obergrenze", so Csarmann. Auch Ski- und Eislaufschuhe, Helme und Snowboardausrüstung führt er im Wintersport-Sortiment, ebenso wie neue Markenware.

Ein gebrauchtes Set mit Ski, Stöcken und Schuhen sei für Erwachsene ab 220 Euro erhältlich, für Kinder je nach Skilänge ab 70 Euro - gewachst und mit geschliffenen Kanten, auch die Bindungseinstellung ist inklusive. Zum Vergleich: Beim Händler Sport Eybl ist derzeit ein neues Kinderskiset mit Helm und Brille (ohne Montage, Stöcke und Schuhe) ab 99,99 Euro im Angebot, regulär kosten Kinderski ab 89,99 Euro.

Leih-Ski rechnen sich nur bei wenigen Skitagen pro Jahr

"Meine Kunden sind im Winter großteils Familien, die sich komplett ausstatten", sagt Csarmann. Wurden bis vor rund acht Jahren die Second-Hand-Brettln vor allem für Kinder und Jugendliche gekauft, so "kommen jetzt auch immer mehr Erwachsene in letzter Minute, wenn sie mit ihren Kindern Skifahren gehen wollen", sagt Csarmann. Zu seinen Kunden zählen auch Studenten und betuchte Klientel, die es nur einmal pro Jahr auf die Piste zieht. Wer hingegen gebrauchte Ausrüstung abgeben möchte, erhält je nach Zustand Bargeld dafür.

Nur wenige Geschäfte in Wien bieten Gebraucht-Ski an, darunter "Reloaded Sports" am Margaretengürtel im fünften Bezirk. Wer nach gebrauchten Skianzügen sucht, wird in Second-Hand-Läden fündig. Auf Online-Plattformen wird gebrauchte Skiausrüstung von Privaten angeboten.

Leih-Ausrüstung zahlt sich vor allem für jene aus, die nur wenige Tage pro Jahr auf den Brettln stehen. Ein Erwachsenen-Set kostet bei "Fahrrad + Ski" in Wien pro Tag 22 Euro, pro Woche 92 Euro, für Jüngere gibt es Rabatt.

Die Verleih-Preise in Skigebieten klaffen weit auseinander, wie die Arbeiterkammer in Tirol erhoben hat: Für sieben Tage betragen die Kosten für die günstigste Variante des Verleihs (Anfängermodell, nur Ski) zwischen 42 und 127 Euro, in der Top-Kategorie sind es sogar 56,50 bis 264 Euro.

Das Leih-Set mit Ski für Fortgeschrittene, Schuhen und Stöcken kann in Ischgl schon einmal 42 Euro pro Tag kosten, oder 186 Euro pro Woche, in Flachau wird eine vergleichbare Ausrüstung um 23 Euro pro Tag oder 115 Euro pro Woche angeboten.

Manche Verleiher geben einen Rabatt an Kunden, die online reservieren - oder Kinder mieten kostenlos, wenn die Eltern oder ein Elternteil Ausrüstung leihen. Teilweise ist eine Versicherung im Verleihpreis inkludiert oder es wird ein Aufpreis für eine obligatorische Versicherung verlangt.

Reicht ein kleines, günstigeres Skigebiet?

Bei der Auswahl der Region ist entscheidend, ob Wintersportler ein großes Skigebiet bevorzugen oder ohnehin nur wenige Pisten nutzen, weil sie beispielsweise mit Kleinkindern unterwegs sind. Gehört ein kleines Skigebiet zu einem Verbund, sollte beim Buchen darauf geachtet werden, ob günstigere Liftkarten angeboten werden, wenn nur die Pisten in einem Ort genutzt werden.

Jene, die im Skiort untergebracht sind, erhalten mit Gästekarte oft eine Ermäßigung, ebenso wie Senioren, Kinder und Jugendliche. In der Salzburger Sportwelt Amadé fahren Kinder und Jugendliche etwa samstags und sonntags mit bis zu 35 Prozent Rabatt auf den Normaltarif.

"Es gibt noch ganz viele Skigebiete in Oberösterreich und Niederösterreich, die einen für jedermann leistbaren Skigenuss ermöglichen", sagt Helmut Holzinger von den Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen. Für Kinder bis zehn Jahre in Begleitung eines Elternteils werden in den neun Schröcksnadel-Skigebieten nur zwei Euro für eine Schneemannkarte verrechnet - darunter fallen Hochkar, Ötscher, Hinterstoder, Wurzeralm, Hochficht, Kasberg, Patscherkofel, Hochkössen und Heiligenblut. Kaufen zwei Erwachsene die Saisonkarte, die in neun Regionen gilt, fahren Kinder bis 15 Jahre gratis. "Somit kosten die Liftkarten für eine vierköpfige Familie für den gesamten Winter 2012/13 insgesamt 820 Euro", rechnet Holzinger vor.

Auch auf der Forsteralm in Oberösterreich können Kinder bis 15 gratis die Lifte nutzen, wenn ihre Eltern Saisonkarten kaufen. Das Skigebiet mit 18 Pistenkilometern, das am Donnerstag in die Saison gestartet ist, zählt zu den günstigsten in Österreich: Eine Erwachsenen-Tageskarte kostet 24 Euro, Kinder zahlen die Hälfte.

Der Sechs-Tage-Skipass ist für eine Familie mit einem Jugendlichen und einem Kind in Schneeland Wenigzell (Steiermark, zwei Pistenkilometer im Ort und zwölf in der Region) mit 274 Euro am günstigsten. Für ein knappes Budget eignen sich auch Zahmer Kaiser-Walchsee in Tirol mit 292 Euro und die Salzburger Postalm Arena mit 340 Euro (beide mit jeweils 20 Pistenkilometern), sowie die Forsteralm mit 340 Euro.

Vergünstigte Liftpässe werden auch auf www.mountaindayz.com angeboten, allerdings sind bisher nur wenige Skigebiete vertreten.

Nicht zuletzt lässt sich bei der Unterkunft sparen: Wer eine Ferienwohnung wählt und selbst kocht, zahlt keine Pauschale für Frühstück oder Halbpension.