Wien/Essen. Nach der Übernahme des deutschen Warenkonzerns Karstadt durch die österreichische Signa-Holding plant deren Hauptgesellschafter Rene Benko angeblich schon den nächsten Schritt. Bereits 2016 ist laut "Handelsblatt" die Fusion von Karstadt mit Kaufhof zur einer Warenhaus AG geplant. Auch von Analysten wird die Idee thematisiert. Zuvor wird von Benko ein Rettungsplan für Karstadt erwartet. Sein eigentliches Ziel sei die Fusion der beiden Warenhausketten Karstadt und Kaufhof, schreibt das "Handelsblatt". Demnach solle Kaufhof spätestens 2016, wenn Karstadt saniert sei, übernommen werden. Aktuell gebe es aber keine Gespräche zwischen Kaufhof-Eigentümer Metro und Benko, Benko sei jedoch schon auf der Suche nach Verbündeten. Mit der Fusion von Karstadt und Kaufhof entstünde ein Monopolist mit einer zentralen Verwaltung und profitabler Aufteilung der Standorte, so der Bericht. Diesbezügliche Bemühungen der beiden Warenhäuser waren bisher gescheitert, nun sei Benko am Zug.
Aufgrund dieser neuen Spekulationen über eine Deutsche Warenhaus AG haben Commerzbank-Analysten am Montag ihre Metro-Bewertung auf "Add" mit einem Kursziel von 33 Euro bestätigt. Eine Fusion würde angesichts der Konkurrenz durch den Online-Handel viele Schließungen zur Folge haben. Benko müsse einen Rettungsplan vorlegen und dies nicht nur mit Blick auf finanzielle Zusagen, schreibt der Analyst Jürgen Elfers. Er glaubt, dass Benko den Fokus auf das Renditepotenzial erstklassiger Einzelhandelslagen legen wird. Die Gewerkschaft Verdi hat inzwischen ein umfassendes Konzept für die Sanierung von Karstadt gefordert. "Es muss tragfähig, es muss nachhaltig sein. Es braucht eine Strategie. Dazu gehört: Wie müssen die Sortimente aussehen, wie sollen die Häuser an den einzelnen Standorten ausgerichtet sein, damit die Arbeitsplätze sicher sind", so Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger im Bayerischen Rundfunk.