Koch will mit den Einnahmen das Online-Geschäft ankurbeln und vor allem mit den Großmärkten expandieren. Hier sei ab 2016 auch wieder ein Markteintritt in neue Länder möglich, auch Übernahmeziele könnten ins Visier genommen werden. Koch machte damit auch deutlich, dass die Metro-Aktionäre nicht mit einer Sonderdividende aus dem Verkauf rechnen können. Er hatte Kaufhof zum Verkauf gestellt, weil er für das Warenhaus-Konzept unter dem Dach der Metro keine ausreichenden Expansionschancen sieht. Er will den Konzern auf die Media-Saturn-Elektromärkte und das Geschäft mit den Großmärkten konzentrieren.
Mit dem Verkauf von Kaufhof an Hudsons Bay platzt der Traum Benkos von einer deutsche Warenhaus AG aus den beiden Ketten. Der Investor hatte seine Fühler bereits in der Vergangenheit nach Kaufhof ausgestreckt, nun kam er erneut nicht zum Zug. Insidern zufolge hatte Benko rund 2,9 Milliarden Euro geboten und war wohl auch bereit, noch einmal nachzulegen. Koch unterstrich aber, Hudsons Bay habe anders als andere Bieter alle Bedingungen der Metro erfüllt, auch die eines "kristallklaren Finanzierungskonzepts".
Marke Saks könnte den Sprung nach Deutschland machen
Für Hudonss Bay bedeutet der Sprung über den Atlantik einen großen Wachstumsschritt. Nach dem Erwerb wird der Warenhauskonzern über 464 Standorte weltweit verfügen, der Umsatz wird bei rund neun Milliarden Euro liegen. Der Konzern unterhält in seinem Heimatmarkt unter anderem 90 Warenhäuser. Zu dem bereits 1670 gegründeten Unternehmen gehört auch die US-Kette Saks Fifth Avenue - die Marke Saks könnte nun auch nach Deutschland kommen.
Hudsons Bay sicherte sich auch die Kaufhof-Immobilien in besten Innenstadt-Lagen. Mehr als 40 davon sollen in ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Investor übertragen werden, an dem Hudsons Bay aber eine klare Mehrheit halten will. Rund 2,4 Milliarden Euro soll diese Transaktion bringen, Hudsons Bay kommt also fast ohne neue Schulden davon.