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Lieferungen wegen eines Mordes eingestellt

Von WZ Online

Wirtschaft
Eine Hommage an die ermordete Aktivistin in Honduras.
© Creative Commons - Chixoy

Öffentlicher Druck auf Siemens und Voith zeigte Wirkung.


Nach dem Mord an der prominenten honduranischen Umweltschützerin Berta Caceres hat das deutsche Unternehmen Voith seine Lieferungen für das umstrittene Wasserkraftprojekt Agua Zarca eingestellt. Medienberichten zufolge war mindestens ein Mitarbeiter des örtlichen Bauträgers Desa in den Anschlag auf die Aktivistin verwickelt.

"Wir haben unseren Kunden Desa informiert, (...) dass wir bis auf Weiteres alle Lieferungen für das Projekt einstellen", teilte Voith am Mittwoch mit. Über ein Joint Venture sollten Voith und Siemens Turbinen, Generatoren und Automatisierungstechnik im Wert von rund acht Millionen Euro an Desa liefern. Siemens begrüßte die Entscheidung des Partners. "Die Entscheidung von Voith, die Lieferungen nach Honduras zu stoppen, war notwendig und ist richtig", teilte das Unternehmen mit.

Caceres war Anfang März in ihrem Haus erschossen worden. Die Aktivistin setzte sich seit Jahren für die Rechte der Lenca-Indianer ein und kämpfte gegen den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca.

 Die Tochter der Ermordeten, Berta Zúñiga, hat vor wenigen Tagen bei einer Veranstaltung in Berlin dazu aufgerufen, Druck auf die Regierung in Honduras und auf die Finanzgesellschaften auszuüben. Am 2. Mai meldete die Zeitung El Heraldo die Festnahme vion vier Verdächtigen in dem Mordfall. Darunter soll sich auch ein Mitarbeiter von Desa befinden.

(Quellen: APA, Lokalpresse, Miseror u. a.)