Burschenschafter Schiefer wird ÖBB-Finanzvorstand. - © Heta
Burschenschafter Schiefer wird ÖBB-Finanzvorstand. - © Heta

Wien. (kle/apa) Die staatliche Abbaugesellschaft Heta, die aus der ehemaligen Kärntner Pleitebank Hypo Alpe Adria hervorgegangen ist, schrumpft zügig weiter. Bis Ende 2018 waren 90 Prozent ihrer Aktiva verwertet. Wie die Heta am Mittwoch weiter mitteilte, scheidet Vorstand Arnold Schiefer auf eigenen Wunsch per Ende März aus. Schiefer, ein der FPÖ nahestehender Manager, wird neuer ÖBB-Finanzvorstand.

Im vergangenen Jahr nahm die Heta über ihre Abbautätigkeiten 670 Millionen Euro ein, deutlich mehr als die erwarteten 500 Millionen Euro. Dazu hätten der Verkauf von 30 Gesellschaften sowie die Beilegung "einer Fülle" von Rechtsstreitigkeiten beigetragen, wie es in einer Presseaussendung der Heta heißt. Besonders hervorzuheben sei der Rückzug aus Bosnien und Montenegro.

Die Heta erwartet derzeit, dass sie bis 2023 zirka 10,5 Milliarden Euro aus dem Verkauf ihrer Assets einnehmen wird. Dies entspricht der Schätzung vom vergangenen Frühjahr, ist aber wesentlich mehr, als zu Beginn des Abbauprozesses erwartet worden war (weniger als acht Milliarden Euro). Im Mai soll nun eine neue Schätzung vorgelegt werden. Diese dürfte den erwarteten Endbetrag laut Heta noch einmal etwas höher ansetzen.

Rund 5,5 Milliarden Euro für
Steuerzahler unwiederbringlich

Die Heta wickelt die Vermögenswerte der früheren Kärntner Hypo ab. Diese war in der Wirtschaftskrise nach 2008 zahlungsunfähig geworden. Für ihre Anleihen haftete das Land Kärnten, allerdings in einer Höhe, die für das Land nicht zu stemmen war. Per Gesetz verordnete Österreich daraufhin den Gläubigern der Bank einen Schuldenschnitt und bot zugleich einen Umtausch auf langfristige Anleihen mit Bundesgarantie an. Die Konstruktion führte dazu, dass das Land Kärnten de facto sämtliche Anleihen der Hypo-Rechtsnachfolgerin Heta aufkaufte - mit einem Kredit des Bundes.

Dieser Kredit kann inzwischen komplett aus den Rückzahlungen der Heta bedient werden, sodass das Abbauprogramm den Steuerzahler nichts kostet. Übrig bleiben aber als "Kosten" für den Steuerzahler rund 5,5 Milliarden Euro, die noch vor der offiziellen Pleite der Hypo Alpe Adria von der Republik eingezahlt wurden, als versucht wurde, die Bank am Leben zu halten. Dieser Betrag ist dauerhaft verloren.

Die Heta hat aus ihren Abbau-Einnahmen bereits knapp acht Milliarden Euro an ihre Gläubiger ausgeschüttet. Darunter fielen 2018 1,4 Milliarden Euro an die einstige Hypo-Eigentümerin Bayerische Landesbank sowie eine Ausschüttung von 1,9 Milliarden Euro an Gläubiger allgemein - dieser Betrag kam im Wesentlichen der Republik Österreich zugute.

Bilanzsumme lag zuletzt
bei 3,4 Milliarden Euro

Per Ende 2018 hatte die Heta noch eine Bilanzsumme von 3,4 Milliarden Euro. Davon entfielen 2,3 Milliarden Euro auf Guthaben bei der Oesterreichischen Nationalbank und 1,1 Milliarden Euro auf noch abzubauende Vermögenswerte, heißt es in der Aussendung. Der Jahresabschluss 2018 weist für die Heta ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 297 Millionen Euro aus, das Jahresergebnis beträgt 810 Millionen Euro, die zur Gänze in Rückstellungen fließen.