Wien. (apa/red.) Die zweite Säule bei den Pensionen hat aus Sicht des Seniorenrats und der Pensionskassen erheblichen Aufholbedarf. Um dem System auf die Sprünge zu helfen, wurden nun gemeinsame Vorschläge präsentiert. So sollen Pensionisten etwa in Aufsichtsräten der Pensionskassen vertreten sein. Schon länger auf dem Tisch liegt indes die Forderung nach steuerlichen Erleichterungen für die betriebliche Altersvorsorge.
Mit der angekündigten Steuerreform soll es laut dem Österreichischen Seniorenrat und dem Fachverband der Pensionskassen zu einer Gleichstellung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern bei der steuerlichen Absetzbarkeit von Beiträgen kommen. Für Geringverdiener, die von der steuerlichen Absetzbarkeit nicht profitieren würden, wird erneut ein Prämienmodell gefordert.
"Zudem sollte die steuerfreie Auszahlung der Pensionskassen-Pensionen aus versteuerten Arbeitnehmerbeiträgen erfolgen", so Seniorenratspräsident Peter Kostelka (SPÖ) am Montag. Damit soll Doppelbesteuerung vermieden werden. Auf steuerliche Anreize hoffen die Pensionskassen bereits im Jahr 2020.
Pensionisten sollen in Zukunft auch mehr mitreden können: Bei jeder Pensionskasse soll zumindest ein Leistungsberechtigter im Aufsichtsrat sitzen, fordert Seniorenratspräsidentin Ingrid Korosec (ÖVP). Außerdem soll für Fragen und Beschwerden bei jeder Pensionskasse eine Ombudsstelle eingeführt werden.
Pensionskassenvertrag
Bisher sind rund 25 Prozent der Österreicher in einem Pensionskassenvertrag und beziehen somit eine Firmen-Zusatzpension. Um den Anteil zu erhöhen, sollte es einen General-Pensionskassenvertrag für den Wechsel aus Vorsorgekassen und "Abfertigung alt" in die Pensionskasse geben, sagt Fachverbandschef Andreas Zakostelsky - aus seiner Sicht eine "relativ leichte Maßnahme".