Wien. Das IHS hat für die Staatsholding ÖBAG eine Studie zu ihrem ökonomischen Fußabdruck erstellt. Demnach hat die ÖBAG im Jahr 2018 mit ihrem Portfolio knapp 4 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beigetragen. Die Studie basiert auf den sechs größten ÖBAG-Beteiligungen Post, Casinos Austria, OMV, A1 Telekom Austria, BIG und der mitverwaltete Verbund.
Demnach lösten die ÖBAG-Firmen eine Bruttowertschöpfung von gut 13,7 Milliarden Euro aus - direkt 5,7 Milliarden, indirekt 4,8 Milliarden - und induziert rund 3,2 Milliarden Euro. "Die Beteiligungen der ÖBAG sind Unternehmen, mit denen jeder hier in Österreich täglich in Berührung kommt", sagt ÖBAG-Chef Thomas Schmid.
Die ÖBAG ist erst im Jänner aus der ÖBIB entstanden. Die Staatsholding hat nicht nur ihren Sitz nach Wien-Alsergrund verlegt, sondern auch ihren Zugang zum Beteiligungsmanagement geändert. Das geht aus dem Strategiepapier hervor, auf dessen Basis Schmid am Freitag bei der Wirtschaftskonferenz "Salzburg Summit" erstmals öffentlich zur Neuausrichtung der Staatsholding sprach. "Die ÖBAG ist die zeitgerechte Antwort auf die Anforderungen des derzeitigen Wirtschaftslebens", sagt Vorstand Schmid zur APA.
Zwar sind keine Einkaufstouren geplant, es werden aber strategisch wichtige Unternehmen für Österreich definiert, wo die ÖBAG an Ort und Stelle sein will, wenn sich auf Eigentümerebene etwas ändert.
Bevor ein ausländischer Fonds einsteigt, will die ÖBAG im Fall des Falles einen Mehrwert durch eine eigene Minderheitsbeteiligung schaffen. Gleichzeitig soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass weitere heimische Investoren einsteigen können und es im Bestfall zu einem Börsengang kommt. Das könnte der Fall sein, wenn Banken wegen neuer Vorschriften Beteiligungen aufgeben müssten. Betont wird, dass der Druck auf die Öffentlichkeit steigt, wenn die ÖBAG wo einsteigen sollte, auch wenn das entsprechende Unternehmen nicht börsennotiert ist.
Vorstellbar ist für die ÖBAG auch die Installation oder Beteiligung an einem Innovationsfonds, wie ihn erst dieser Tage Wirtschaftskammer- und Nationalbankpräsident Harald Mahrer wieder thematisierte. Freilich braucht es dazu vorher einen politischen Beschluss.
Beim Bestandsportfolio, auf dem der Fokus liegt, gibt es nun ein aktiveres Beteiligungsmanagement mit vordefinierten Zielen. Für jedes Unternehmen ist festgelegt, wie der Wert gesteigert werden soll. (apa)