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Wie Kurzarbeit funktioniert

Von Bernd Vasari

Wirtschaft

Die Maßnahmen der Regierung sehen neue Regelungen zur Kurzarbeit vor. Ein Überblick.


Einstimmig beschloss der Nationalrat ein Gesetzespaket zur Bewältigung der Coronakrise. Neben zahlreichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens umfasst das Paket auch eine erleichterte Form der Kurzarbeit. Sie gilt vorläufig für sechs Monate für alle Unternehmen - unabhängig von Größe und Branche. Hier ein Überblick:

Was ist das Ziel der Kurzarbeit?

Mit der Maßnahme verfolgt die Bundesregierung drei Ziele: Die Sicherung der Arbeitsplätze, die Erhaltung der Liquidität der Unternehmen, die Sicherung von Fachkräften.

Wie kann eine Firma auf Kurzarbeit umstellen?

Wesentlich ist die umgehende Verständigung des Arbeitsmarktservice (AMS) per Mail oder telefonisch über bestehende Beschäftigungsschwierigkeiten. Danach muss eine Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat abgeschlossen werden. Im nächsten Schritt wird um die Sozialpartnervereinbarung angesucht. Die Vereinbarung wird innerhalb von 48 Stunden ermöglicht, sicherten zuletzt die Sozialpartner zu. Am Ende muss der Antrag beim zuständigen AMS eingebracht werden.

Welche Informationen benötigt das AMS?

Benötigt werden der genaue Beschäftigungsstand, die geplante Dauer der Kurzarbeit, die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter, die durchschnittlichen Einkommen sowie die geplante maximale Arbeitszeitreduktion.

Kann die Arbeitszeit auf 0 reduziert werden?

Die Arbeitszeit und somit das Entgelt kann um maximal 90 Prozent reduziert werden. Es können auch längere Zeiträume mit einer Wochenarbeitszeit von 0 Stunden vereinbart werden. z.B: 5 Wochen: 0 Prozent Arbeitszeit. 1 Woche: 60 Prozent Arbeitszeit. Der Durchrechnungszeitraum darf jedoch nicht länger sein als der bewilligte Kurzarbeitszeitraum.

Muss der gesamte Urlaub aufgebraucht werden?

Bei der Corona-Kurzarbeit muss der gesamte alte Urlaub aufgebraucht werden. Das Urlaubsentgelt bemisst sich am Entgelt vor der Kurzarbeit und ist vom Arbeitgeber zu tragen.

Wie viel Geld bekommt der Arbeitnehmer?

Die Kurzarbeitsbeihilfe des AMS garantiert ein Mindesteinkommen. Bei bis zu 1700 Euro Nettoeinkommen beträgt das Entgelt 90 Prozent des bisherigen Gehalts, bei bis zu 2685 Euro sind es 85 Prozent, ab 2686 Euro sind es 80 Prozent des bisherigen Gehalts. Das AMS ersetzt dem Arbeitgeber ausschließlich die entstandenen Kosten für Einkommen bis zur Höchstbeitragsgrundlage (5370 Euro Brutto).

Können Firmen ihre Mitarbeiter kündigen?

Laut Sozialpartnereinigung ist der Arbeitgeber verpflichtet, während der Kurzarbeit und bis zu einem Monat nach Ende der Kurzarbeit den Beschäftigungsstand aufrechtzuerhalten.

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