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Reisebüros fordern behördliche Schließung und Umsatzersatz

Wirtschaft

In einem offenen Brief an die Regierung fordern Branchenvertreter finanzielle Hilfe vom Bund. Die Umsätze sind Corona-bedingt stark eingebrochen.


Die Reisebranche gehört zu den ganz großen Verlierern der aktuellen Pandemie. Die Umsätze sind seit Jahresbeginn aufgrund der hohen Infektionszahlen und Reisebeschränkungen massiv eingebrochen. Nun wenden sich Branchenvertreter in einem offenen Brief an die Bundesregierung - mit dem Appell, auch Reisebüros behördlich zu schließen. Dann hätten auch Reisebüro-Betreiber Anspruch auf einen Umsatzersatz.

"Wir sind fassungslos, entsetzt und mehr als verzweifelt!", schreiben Phillies Ramberger vom Österreichischen Verein für Touristiker, Joseph Peterleithner, Präsident des Österreichischen Reiseverbands und Gregor Kadanka vom Fachverband der Reisebüros im gemeinsamen Brief an die Bundesregierung. Die Branche verzeichne seit Jahresbeginn einen Umsatzeinbruch von 95 Prozent. Gleichzeitig müssen alle Stornokosten an die Kunden rückerstatten werden.

Kritik an fehlender Unterstützung

"Beim jetzigen Lockdown ab 17.11.20 können angeblich die Reisebüros/Reiseveranstalter offen halten – obwohl Reisen zu touristischen Zwecken verboten sind und jeglicher Kontakt mit Menschen vermieden werden sollte", heißt es weiter im Brief. Das sei für die Betreiber nicht nachvollziehbar, zumal etwa Hotels und Reisebusunternehmen wegen des Lockdowns um finanzielle Unterstützung ansuchen dürfen.

Derzeit dürfen Reisebüros weiterhin offen halten und Reisen verkaufen. Allerdings ist die Nachfrage wegen der anhaltenden Pandemie und weiterhin aufrechten Reisewarnungen stark eingebrochen. Im Vorjahr, also vor Corona, setzte die Branche rund 5 Milliarden Euro um. Betroffen sind circa 2.500 Betriebe mit 10.000 Arbeitnehmern. (del)