Die heimischen Friseurbetriebe stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand, mussten sie doch wie im ersten Lockdown am 17. November abermals schließen. "Wir brauchen sofort Hilfe, sonst endet unsere Branche mit Geschäftsschließungen und Konkursen", schreiben sie in einem offenen Brief an die Regierung. Die anstehenden Weihnachtsgelder könnten viele Betriebe nur schwerlich auszahlen. Die Friseure fordern Steuersenkungen und Gratis-Coronatests analog zur Gastronomie.

"Insgesamt hat unsere Lockdown-Situation massive Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote, wobei besonders Frauen stark betroffen sind. Ehrlichen, hart arbeitenden UnternehmerInnen wird die Geschäftsgrundlage entzogen und gleichzeitig steigt der Anteil an Schwarzarbeit in Österreich massiv an", so Friseurmeisterin Gülten Karagöz, stellvertretende Vorsitzende des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands (SWV) Wien-Simmering. Aktuell seien 9.000 Unternehmen mit mehr als 20.000 Arbeitsplätzen bedroht.

Friseursalons sollten frühestmöglich nach Ende des harten Lockdowns am 7. Dezember wieder geöffnet werden. Die Mehrwertsteuer (MwSt) für Friseurdienstleistungen solle von 20 auf 10 Prozent gesenkt werden und auch die Lohnnebenkosten sollten reduziert werden. Die zweite Tranche des Fixkostenzuschusses müsse sofort ausbezahlt werden, weiters wünscht sich Karagöz eine staatliche Förderung ihrer gesamten Branche. (apa)