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wiiw-Ökonom Havlik überraschend verstorben

Wirtschaft
Havlik verfügte über ein enormes Fachwissen. Journalisten schätzten seine unaufgeregte und uneitle Art sehr. 
© WIIW / Jorit Aust

Der ehemalige Leiter des Instituts starb an den Folgen eines Herzinfarkts.


Der in Prag geborene Wirtschaftswissenschafter Peter Havlik ist am 2. Dezember, im 71. Lebensjahr, in Wien verstorben. Für seine Familie und Kollegen kam der Tod sehr plötzlich, niemand habe damit gerechnet. Kausal dürfte ein sogenannter "stummer Herzinfarkt" gewesen sein.

Er war ab 1982 Russlandexperte am Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) und blieb nach seiner Pensionierung 2019 dem wiiw als Senior Research Associate verbunden. Von 1990 bis 2013 war er Stellvertretender Leiter des Instituts und damit für das Wirtschaftsmonitoring von 23 Ländern Osteuropas verantwortlich. Der passionierte Radfahrer war lange Jahre das Gesicht und die Stimme des wiiw bei der Präsentation der wiiw-Wirtschaftsprognosen.

Havlik wurde 1950 in Prag geboren und studierte Statistik und Wirtschaftswissenschaften an der Prager Hochschule für Ökonomie. Anschließend absolvierte er ein Postgraduiertenstudium an der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Prag sowie an der Akademie der Wissenschaften der UdSSR in Moskau. Nach seiner Emigration nach Österreich im Jahr 1980 setzte er seine Studien am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien fort.

Peter Havlik kam 1982 als Forscher für Ost-West-Wirtschaftsbeziehungen an das wiiw und hat sich bis zuletzt an Forschungsaktivitäten beteiligt. Havlik hinterlässt eine in Wien lebende Ehefrau sowie eine Tochter und drei Enkelkinder in Prag. Die Begräbnisfeierlichkeiten werden im Corona-bedingten kleinen Kreis in Wien stattfinden, die Urne wird in Prag beigesetzt. (wak)