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Handel hofft auf gutes Ostergeschäft

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

"Wir brauchen keinen vierten Lockdown": Die Branche hat viel aufzuholen.


Ostern ist für den heimischen Handel so etwas wie ein kleines Weihnachten. Es wird zwar bei weitem nicht so viel geschenkt wie am Heiligen Abend, aber immerhin werden im heurigen Ostergeschäft 200 bis 220 Millionen Euro Umsatz erwartet. Laut einer Umfrage wollen 16 Prozent mehr für Ostergeschenke ausgeben als im Vorjahr. Traditionellerweise sind dies vor allem Süßwaren, Spielzeug, Blumen und Düfte. Der Osterhase bringt aber auch gerne Gutscheine.

Was der stationäre Handel jetzt am wenigsten brauche, sei ein vierter Lockdown, betonte Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Viele Betriebe seien noch weit von ihrem Normalgeschäft entfernt und bräuchten die Osterumsätze, um Einbußen aus den Lockdowns zu kompensieren. Würde jetzt Ostern wieder ausfallen, wäre das "der absolute Nackenschlag", so Trefelik und betont mit Verweis auf eine französische Studie und auf Daten der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages): "Handel und Frisiersalons sind nicht Treiber des Infektionsgeschehens."

Sehnsucht nach offener Gastronomie

Um wieder richtig gute Geschäfte machen zu können, fehle dem Handel noch eine offene Gastronomie und ein funktionierender Tourismus. Die für den Handel wichtigen Impulskäufe würden beim Flanieren und Auslagen-Schauen entstehen, aber ohne zwischendurch auf einen Kaffee gehen zu können, mache das vielen einfach keinen Spaß.

Während der Lockdowns durften nur Geschäfte, die der Grundversorgung dienen, offen halten. Das hatte im Handel laut Trefelik zu einer "sehr schwierigen internen Diskussion" über den Verkauf von Non-Food-Artikeln wie Spielwaren,  Bekleidung oder Gartenmöbel geführt, die große Handelsketten mit im Sortiment haben. Die Aufregung war groß. Manche Händler trennten ihr Nebensortiment ab, andere taten dies nicht. Ein weiterer Lockdown würde den Disput wieder entfachen, worauf Handelsobmann Trefelik gerne verzichten würde, wie er sagt.