Der Rückgang der Energiepreise verbessert die Aussichten für die Konjunktur in Österreich. Heuer wird das Wirtschaftswachstum zwar stagnieren und die Inflation weiterhin hoch bleiben, für 2025 erwartet das Wifo aber bereits ein reales Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent. Für den Zeitraum 2023 bis 2027 rechnet das Wiener Konjunkturforschungsinstitut nun mit einem durchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Ausmaß von 1,6 Prozent pro Jahr und damit im Schnitt um 0,6 Prozentpunkte jährlich höher als zuletzt angenommen.

2023 bleibt die Inflation mit durchschnittlich 7,1 Prozent noch hoch, nähert sich aber bis 2027 allmählich an das 2-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank an, wie es in einem Update der Wifo-Mittelfristprognose heißt.

Teurere Dienstleistungen pushen Inflation derzeit

"Trugen 2022 noch die Energiepreise am stärksten zur Teuerung bei, so sind ab 2023 vor allem die in der Kerninflation erfassten Bereiche, im Besonderen die Dienstleistungen, für den Preisauftrieb verantwortlich", so das Wifo am Dienstag. Nach 3,8 Prozent im Jahr 2024 dürfte sich die Inflation bis 2027 auf 2,25 Prozent abschwächen.

Die hohe Teuerung im Vorjahr spiegelt sich auch in den Lohnabschlüssen wider. Das Wifo erwartet deshalb für die nächsten Jahre einen deutlichen Zuwachs der Bruttoreallöhne pro Kopf. Nach 0,9 Prozent 2023 rechnet es für 2024 mit einem Reallohnanstieg um 3,8 Prozent. Für die Jahre 2025 bis 2027 erwartet das Wifo dann aber wegen der rückläufigen Inflation nur noch Reallohnzuwächse von 1,0 bis 1,5 Prozent pro Jahr.

Am Arbeitsmarkt wird der demografische Wandel den Arbeitskräftemangel wohl verstärken. Die Arbeitslosenquote dürfte daher bis 2027 von zuletzt 6,3 Prozent auf 5,2 Prozent sinken, was ein langjähriger Tiefstwert wäre. (apa/red.)