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Tourismus zur Sommerhalbzeit im Plus

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

1,7 Prozent mehr Nächtigungen - und Gästerekord von Mai bis Juli. | Thermenregionen und Städte profitieren vom Schlechtwetter.


Wien. Der Juli hat das bisherige Nächtigungsplus in der Sommersaison zwar gedämpft - wetterbedingt nahmen die Nächtigungen in Österreich im Vormonat um 0,7 Prozent ab. In der ersten Sommerhälfte verzeichneten die Herbergen trotzdem 30,36 Millionen Nächtigungen (plus 1,7 Prozent). Die Gästeanzahl stieg von Mai bis Juli um 4,3 Prozent auf den Rekordwert von 9,19 Millionen, wobei vor allem mehr ausländische Urlauber nach Österreich kamen.

Die Nächtigungen von Gästen aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland stiegen bisher im Sommer wieder, nachdem sie in der vergangenen Wintersaison gesunken waren. Steigerungen wurden - auch aufgrund des starken Frankens - bei Schweizern verzeichnet. Das größte Plus brachte Zentral- und Osteuropa: Die Nächtigungen aus Russland stiegen um fast 34 Prozent, jene aus Polen um knapp 21 Prozent und aus Tschechien um fast 17 Prozent. Leicht im Minus waren hingegen die Niederlande, der zweitwichtigste Herkunftsmarkt.

Von Jänner bis Juli lagen die Nächtigungen insgesamt um 0,2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Kurzfristig umgebucht

Die Bundesländer zeigen im Juli ein unterschiedliches Bild: Nur Oberösterreich, Burgenland und Vorarlberg waren im Minus. Die größte Steigerung verzeichnete Wien, das mit 1,147 Millionen Nächtigungen einen Spitzenwert erreichte. Von Jänner bis Juli stiegen die Wiener Nächtigungen um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

"Das gute Abschneiden der Städte vor allem im Juli hat das Gesamtergebnis sicherlich ins Plus gedreht", sagt Johann Schenner, Tourismusobmann in der Wirtschaftskammer. Neben Städten und Kulturangeboten haben vor allem Thermen vom Schlechtwetter im Juli profitiert - wie die Therme Loipersdorf mit einem Besucherplus von 15 Prozent. "Viele Gäste haben in Österreich gebucht, aber dann ihren Urlaub kurzfristig storniert und auf einen Thermenaufenthalt umgebucht", sagt Andrea Reichbauer von der Therme Loipersdorf. Auch in Bad Waltersdorf haben sich viele kurzfristig für einen Thermenaufenthalt entschieden, was ein Gästeplus im zweistelligen Prozentbereich brachte.