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Neue Flughafen-Vorstände setzen den Rotstift an

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Produktivität soll bis 2015 um bis zu 20 Prozent steigen.


Wien. Europas Airlines rechnen mit schwächer werdendem Wachstum der Passagierzahlen und gleichzeitig steigendem Kostendruck - das bringt auch die Flughäfen in Zugzwang. Das seit kaum 14 Tagen im Amt befindliche neue Vorstandsduo des Flughafens Wien-Schwechat zückte bei seiner Antrittspressekonferenz am Dienstag in Wien daher gleich den Rotstift und verkündete einen sofortigen Einstellungstopp und straffere Managementstrukturen.

10 bis 15 Prozent der Kosten müssten eingespart werden, in allen Bereichen. Genaueres zum Sparpotenzial will Finanzvorstand Günther Ofner gemeinsam mit neuen Prognosen im Jänner 2012 nennen. Co-Vorstand Julian Jäger - zu dem neben dem Flugbetrieb neu auch der Non-Aviation-Bereich mit Gastronomie und Shopping ressortiert - hält eine Steigerung der Produktivität um ein Fünftel bis 2015 für machbar.

Kündigungen soll es aber nur geben, wenn das Wachstum massiv einbricht, ansonsten sollte die natürliche Fluktuation ausreichen: Zwei bis drei Prozent der zuletzt rund 4200 Airport-Mitarbeiter scheiden pro Jahr aus.

Lufthansa revidiert Prognose nach unten

Irgendwann im Dezember 2011 wird man in Schwechat den 20-millionsten Passagier des Jahres begrüßen können, obwohl die Wachstumsraten zuletzt schwächer wurden. Im August gab es nur noch ein Plus von 4,3 Prozent. Der Hauptkunde Austrian Airlines legte mit Plus 1,7 Prozent noch schwächer zu. Die AUA-Mutter Lufthansa überraschte am Dienstag mit einer Gewinnwarnung.

Dennoch geht der Airport nach wie vor davon aus, dass bis 2020 die Zahl der in Wien abgefertigten Passagiere auf rund 30 Millionen wächst. Mehr als 600 Millionen Euro sollen daher in Schwechat bis 2015 investiert werden. Wenn Skylink - der neue Terminal soll jetzt ohne weitere Verzögerungen und zu Kosten unter 800 Millionen Euro im Juni 2012 in Betrieb gehen - fertig ist, müssen die Terminals 1 und 2 saniert und ausgebaut werden.

Mit der dritten Piste lässt man sich dagegen eher Zeit: Ihr Bau dürfte nicht vor 2015 beginnen.