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Gute Sommersaison für Tourismus

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
© © M. Hirsch

Saisonstart wackelt in vielen Skigebieten oder wird verschoben.


Wien. Auch wenn die österreichischen Touristiker auf eine gute Sommersaison zurückblicken können - für den Winter sind die Hoteliers vorsichtig optimistisch.

Von Mai bis Oktober sorgten vor allem die ausländischen Urlauber für ein Nächtigungsplus von 2,4 Prozent im Vergleich zur Sommersaison des Vorjahres. Aber auch die Nächtigungen von Inländern nahmen zu und erreichten mit 20,33 Millionen ein Rekordhoch. Mit insgesamt knapp 64 Millionen Nächtigungen wurde das beste Sommer-Ergebnis seit dem Jahr 1995 erreicht.

Besonders die Deutschen sorgten für das Nächtigungsplus, auch bei Urlaubern aus der Schweiz sowie aus Russland, Polen, Ungarn und Tschechien verbuchten die Herbergen Zuwächse. Gesunken ist hingegen die Anzahl der Nächtigungen aus dem zweitwichtigsten Auslands-Herkunftsmarkt, den Niederlanden, sowie aus Italien und Großbritannien.

Mit Ausnahme des verregneten Julis stiegen vor allem im August, September und Oktober die Nächtigungszahlen. Nach Bundesländern verbuchte Niederösterreich mit 4,1 Prozent das kräftigste Nächtigungsplus. Einen Rückgang verzeichnete kein Bundesland.

Einen Höchststand erreichte die Zahl der Gäste mit 18,76 Millionen Ankünften (plus 4,6 Prozent) - es kamen also mehr Gäste, blieben aber weniger lange.

Im bisherigen Kalenderjahr (Jänner bis Oktober) liegen die Nächtigungszahlen 1,1 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, wobei auch hier die ausländischen Urlauber für ein größeres Plus sorgten als die Österreicher.

Ski-Opening ohne Schnee

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sieht in dem Ergebnis ein "positives Signal für die Wintersaison 2011/12". Die Trockenheit der letzten Wochen führe zwar vereinzelt zu Verschiebungen des Winterstarts, Auswirkungen auf die Gesamtsaison befürchtet Mitterlehner jedoch derzeit noch nicht. Eher zu bedenken sei die Wirtschaftsentwicklung in Europa, die dazu führen könnte, dass im Urlaub gespart wird.

"Für den kommenden Winter ist die Branche bestenfalls vorsichtig optimistisch", teilt die Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) mit. Die Erwartungen für November bis April liegen unter jenen des Vorjahres: 42 Prozent der Hoteliers rechnen nach dem derzeitigen Buchungsstand mit einer Steigerung gegenüber der vergangenen Wintersaison, wie eine ÖHV-Umfrage unter 1200 Hoteliers ergeben hat.

Die ÖHV mahnt angesichts dieses Ergebnisses zur Vorsicht: Im Vorjahr waren die Hoteliers mit 49,4 Prozent positiven Erwartungen deutlich optimistischer - und trotzdem wurde ein Nächtigungsminus von 1,1 Prozent eingefahren. Der derzeit herrschende Schneemangel sei allerdings "noch nicht kritisch für die Buchungslage", sagt ÖHV-Generalsekretär Thomas Reisenzahn.

Zittern heißt es derzeit aber für viele Skiregionen aufgrund des ausbleibenden Schneefalls: Einige Ski-Openings mussten verschoben werden - oder finden statt, obwohl die Lifte noch stillstehen. Ischgl startet - dank Schneekanonen - planmäßig am Freitag in die Skisaison, wenn auch nur ein Teil der Lifte in Betrieb geht. Schladming hat das Ski-Opening für kommende Woche angesetzt. Bis dahin hoffen die Skigebiete auf einen Wintereinbruch, damit die Gäste bald ihre Schwünge auf den Pisten ziehen können.