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Untreue-Prozess gegen AMV-Gründerin

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Laut Verteidiger Elmar Kresbach bestreitet Dagmar P.-W. die Vorwürfe.


Wien. Die 12.500 Geschädigten des Finanzkonglomerats AMIS warten schon seit 2005 auf eine Entschädigung. Die ehemaligen AMIS-Zampanos sind längst wieder auf freiem Fuß. Die Gründerin der AMIS-Vorläufer-Gesellschaft AMV, Dagmar P.-W., wird erst jetzt von ihrer geschäftlichen Vergangenheit eingeholt. Am 21. März muss sich die frühere Länderbank-Mitarbeiterin und Wahl-Zypriotin vor Richterin Claudia Moravec-Loidolt wegen des Verdachts der Untreue verantworten. Dagmar W.-P. bestreitet die Vorwürfe, wie ihr Verteidiger Elmar Kresbach der "Wiener Zeitung" bestätigt. Im Mittelpunkt dieses Strafverfahrens (Aktenzahl 121 Hv 85/11y) steht die AMV International mit Sitz in Zypern, ein mutmaßlicher Tatzeitraum in den Jahren 2000 bis 2005 und ein angeblicher Anlegerschaden in Höhe von 1,2 Millionen Euro. "Der Vorwurf lautet dahin gehend, dass eine andere Veranlagung vorgenommen wurde, als vereinbart war", sagt Christina Salzborn vom Landesgericht Wien zur "Wiener Zeitung". Dagmar P.-W. soll das ihr eingeräumte Recht über fremdes Vermögen wissentlich missbraucht haben. Dem Vernehmen nach sind 14 Fälle angeklagt, einen mutmaßlich Geschädigten vertritt die Anwaltskanzlei Neumayer, Walter & Haslinger.

"Das hat mit dem Fall AMIS nichts zu tun, selbstverständlich werden die Vorwürfe bestritten", kontert Strafverteidiger Kresbach. "Die Anleger waren völlig informiert und es ist kein Geld verschwunden. Es handelt sich um ein typisches Problem der Anleger, dass man glaubt, man erhält tolle Renditen, und wenn sich ein Projekt nicht so umsetzen lässt und der Erfolg sich nicht so einstellt, wie man es erwartet, dann rennt man ins Strafrecht." Nachsatz: "Das ist eine typisch österreichische Geschichte."