Salzburg. (sf/apa) Der Lebensmittelhändler Spar erzielt bereits 35 Prozent seines Umsatzes mit Eigenmarken. Damit liegt der Anteil höher als bei Konkurrenten Rewe (Billa, Merkur, Penny usw.), der über alle Vertriebsschienen rund 20 Prozent des Umsatzes mit Eigenmarken macht. Der Umsatz der rund 3000 Eigenmarken-Produkte bei Spar stieg um zehn Prozent, wobei S-Budget, Spar Vital und die Bio-Marke Spar Natur pur am stärksten zulegten.
Spar steigerte seinen Umsatz in Österreich 2011 um 4,1 Prozent auf 5,36 Milliarden Euro. Damit hat sich der zweitgrößte Lebensmittelhändler besser als die Branche entwickelt, die laut Nielsen um 2,9 Prozent im Plus lag.
Der zu Spar gehörende Sporthändler Hervis erzielte aufgrund der Wetterlage und der schwierigen Wirtschaftssituation in Zentral- und Osteuropa drei Prozent weniger Umsatz (447 Millionen Euro).
Trendwende in Ungarn
Die gesamte Spar-Gruppe steigerte ihren Umsatz im Vorjahr um 3,8 Prozent auf 12,15 Milliarden Euro. "Erfreulich ist, dass uns in jedem einzelnen Land ein Umsatzwachstum gelungen ist. Vor allem deshalb, weil die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zwar weniger in Österreich, dafür umso mehr in den CEE-Ländern spürbar waren", sagt Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel.
Nach dem Umsatzminus in Ungarn 2010 hat Spar wieder ein Umsatzplus von 2,3 Prozent (wechselkursbereinigt) auf 1,4 Milliarden Euro erreicht. Aufgrund der "Krisensteuer" in Ungarn müssen Handelskonzerne bis 2012 befristet 2,5 Prozent des Umsatzes an den ungarischen Fiskus abliefern, bei Spar macht das 25 Millionen Euro pro Jahr aus. "Dass da kein Gewinn mehr drin ist, ist klar", so Drexel. An einen Rückzug aus Ungarn denke man nicht, wohl aber sei man bei den Investitionen vorsichtiger.
Heuer wird Spar wieder 450 Millionen Euro im In- und Ausland investieren; unter anderem werden neue Filialen am Bahnhof Wien-Mitte und am Salzburger Hauptbahnhof eröffnet. Zudem werden zu den derzeit vier Spar Mini-Supermärkte weitere hinzukommen. Für 2012 rechnet Drexel mit "einem dämpfenden Effekt auf die Preisentwicklung bei Lebensmitteln". Er begründet dies mit den niedrigen Zinsen und der moderaten Preisentwicklung bei Agrar-Rohstoffen.