Mailand. (apa/ede) Ein Betrugsskandal von noch nicht übersehbarem Ausmaß erschüttert die Telecom Italia. Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen zwölf Manager des Konzerns, darunter Geschäftsführer Marco Patuano, in die Wege geleitet, berichteten italienische Medien.

Insgesamt läuft die Untersuchung wegen Betrugs, Hehlerei und Urkundenfälschung gegen 99 Personen, darunter mehrere Mitarbeiter der Telekom-Gesellschaft, berichteten die Justizbehörden. Die Manager werden beschuldigt, Sim-Karten auf Namen nicht existierender Personen ausgestellt zu haben. Allein im Jahr 2008 soll damit ein illegaler Gewinn von 231 Millionen Euro generiert worden sein. Die Carabinieri durchsuchten am Mittwoch den Sitz der Telecom Italia in Mailand.

Der ehemalige italienische Monopolist gehört heute zu etwa 50 Prozent italienischen institutionellen Anlegern, etwa 25 Prozent sind in italienischem Streubesitz, den Rest halten überwiegend ausländische Investoren.

2011 erzielte die Telecom Italia, die von Dezember 1998 bis Anfang 2004 an der Telekom Austria beteiligt war, bei einem Umsatz von knapp 30 Milliarden ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 12,24 Milliarden Euro (plus 7,3 Prozent). Das Unternehmen schüttet eine Dividende in Höhe von 900 Millionen Euro aus.