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Sonntagsöffnung von Gartencentern in Kritik

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Bellaflora und Dehner öffnen diesen Sonntag - Gewerkschaft plant Anzeige.


Wien. Die Pflanzenhändler Bellaflora und Dehner sperren kommenden Sonntag ihre Geschäfte auf, was die Gemüter der Gewerkschafter erhitzt. "Als Mitglied der Gärtner-Innung dürfen wir an sechs Sonntagen im Jahr offenhalten", sagt Bellaflora-Chef Alois Wichtl. Auch nächste Woche werden 24 Filialen sonntags aufsperren - das sollen die einzigen zwei Termine heuer bleiben. "Die Kunden nehmen das Angebot in der Hochsaison fürs Garteln gerne in Anspruch", ist Wichtl überzeugt.

Bellaflora & Co "haben nichts mit Blumenbinderei zu tun"

Verkauft werden nur Pflanzen, keine Erde, Töpfe, Dünger oder Werkzeug, sagt Wichtl. Dementsprechend kündigen die Unternehmen in ihren Prospekten einen "verkaufsoffenen Sonntag mit großem Pflanzenverkauf" und einen "großen Pflanzenmarkt" an. Auch die Gärtnerei Starkl öffnet an einigen Sonntagen im Jahr.

Dehner wird am 29. April sieben Gartencenter offenhalten. "Alle rechtlichen Rahmenbedingungen wurden selbstverständlich im Vorfeld geklärt. Verkauft wird ausschließlich das gesetzlich zugelassene Sortiment, das heißt alles rund um die Pflanze", teilt der deutsche Händler mit.

Die Gewerkschaft GPA-djp sieht das anders: "Diese Unternehmen haben nichts mit einer kleinen, gewerblichen Blumenbinderei zu tun", sagt Karl Proyer von der GPA-djp. Proyer kündigt eine Anzeige an, weil die rechtliche Situation seit 2011, als Bellaflora und Dehner erstmals sonntags aufsperrten, "noch immer unklar ist". Zudem will Proyer das Arbeitsinspektorat einschalten: "Wir werden prüfen, ob die Mitarbeiter wirklich freiwillig arbeiten und ob die Entlohnungsvorschriften eingehalten werden." Bei Bellaflora bekommen Mitarbeiter laut Wichtl 100 Prozent Zuschlag und einen freien Tag.