Zum Hauptinhalt springen

Hochsaison für Wedding Planner

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
Brautpaare möchten ihren Hochzeitsgästen abseits vom Standardprogramm etwas bieten - Wedding Planner helfen dabei.
© © Ruth Black - Fotolia

Beim Heiraten paart sich | Tradition mit Exklusivität.


Wien. Der Mai ist ein beliebter Monat zum Heiraten - dementsprechend viel zu tun haben Wedding Planner derzeit. Professionelle Hochzeitsplanung hat sich in den letzten Jahren auch in Österreich etabliert. "Viele Brautpaare möchten ihren Gästen etwas bieten - zusätzlich zum Standardprogramm Kirche, Essen und Tanzen", sagt Angela Lindner, die den Wifi-Lehrgang "Wedding Planner" leitet.

Rund 15 Kurse mit bis zu 14 Teilnehmern hat Lindner bisher österreichweit abgehalten. "Viele Teilnehmer haben eine rosarote Brille auf, wenn sie in den Kurs kommen. Sie stellen sich die Arbeit wie im Film Wedding Planner‘ mit Jennifer Lopez vor. In dem Beruf ist aber beinhartes Verhandeln gefragt", sagt Lindner, die mit ihrem Unternehmen Wedding Angel rund 20 Hochzeiten pro Jahr plant.

Ein bis zwei Teilnehmer pro Kurs machen sich als ausgebildete Wedding Planner selbständig - eine davon ist Monika Maxa, die im Februar 2011 ihr Unternehmen Green Wedding gegründet hat. "Umweltfreundliche Hochzeiten bedeuten nicht, dass man im Grünen oder im Jutesack heiratet", stellt Maxa klar. Die ehemalige PR-Assistentin im Umweltministerium organisiert Bio-Catering, Fairtrade-Blumen und einen Bus für die Hochzeitsgäste, um den Transport möglichst ökologisch zu machen.

Seit Anfang Mai bietet Birgit Aigner-Brunhofer Hochzeitsplanung unter dem Namen "Most Special Wedding" an - nebenberuflich, "weil es am Land noch nicht üblich ist, einen Wedding Planner zu buchen", sagt die Mostviertlerin. Aigner-Brunhofer hat durch ihren Hauptberuf als Standesbeamtin ihre Begeisterung fürs Hochzeitsplanen entdeckt. "Ich will bei den Hochzeiten Exklusivität und Tradition verbinden und regional im westlichen Niederösterreich und östlichen Oberösterreich tätig sein", sagt die 37-Jährige. Seit dieser Woche ist ihre Firma mit einer Seite auf Facebook präsent, eine eigene Webseite soll bald folgen.

Themenhochzeit ist Trend

Im Wifi-Lehrgang wird den Teilnehmer nicht nur Wissen rund ums Heiraten vermittelt - etwa Kleidung, Ehevertrag oder Traditionen in unterschiedlichen Kulturkreisen. Auch Recht, Unternehmensgründung und Kommunikation stehen auf dem Lehrplan. Ebenso ein Besuch in einer Konditorei, um den Weg einer Hochzeitstorte zu verfolgen. Denn Wedding Planner backen weder die Torte, noch machen sie den Blumenschmuck selbst, sondern sie arbeiten mit ihren Netzwerkpartnern zusammen - vom Floristen bis zum Caterer. Wenn gewünscht, begleitet der Wedding Planner auch die Braut beim Aussuchen des Kleides und ist beim Probe-Essen dabei. Die Arbeitszeiten seien familienfeindlich - denn geheiratet wird meistens am Freitag oder Samstag.

Der Aufwand pro Brautpaar schwankt stark: "Das geht von einer Beratungsstunde bis zu 100 bis 200 Arbeitsstunden für eine große Hochzeit", erzählt Lindner, die selbst gerade eine große Hochzeit in Hamburg organisiert hat.

Zwei Drittel der Kursteilnehmer seien Frauen, die einen Neuanfang suchen und beruflich umsatteln und kreativ sein wollen. Ein Drittel kommt aus der Hotellerie und Gastronomie oder ist Floristin oder Kosmetikerin und will eine Zusatzqualifikation erwerben. "Es waren aber auch schon drei Bräute dabei, die sich das Know-How zur Planung ihrer eigenen Hochzeit aneignen wollten", sagt Lindner.

"Der Trend geht zur Themenhochzeit", sagt Lindner. Einige hätten eine klare Vorstellung - etwa eine Hochzeit rund ums Thema Segeln - andere wollen "einfach nur heiraten". Das Durchschnittsbudget für eine Hochzeit liegt zwischen 18.000 und 22.000 Euro. "Aber auch mit einem kleineren Budget kann ein Wedding Planner durch seine Netzwerkkontakte helfen, Geld zu sparen", sagt Lindner.

Die nächsten Termine für die Wifi-Ausbildung "Wedding Planner" sind auf www.wifi.at nachzulesen.