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Mit der Yogamatte ins Büro

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

In der Firma Körper und Geist stärken spart den Gang ins Fitness-Studio.


Wien. Einmal pro Woche werden bei der Wiener Zahntechnikfirma Nobel Biocare im großen Besprechungsraum Tische und Stühle zur Seite geschoben, um Platz für sechs bis acht Yoga-Matten zu machen. Dann übt das Grüppchen unter Anleitung einer Lehrerin verschiedene Yoga-Stellungen und stärkt damit Geist und Körper. "Wir sind alle sehr glücklich darüber. Wir haben weniger Verspannungen, und wir fühlen uns einfach fitter", sagt Marketing Koordinator Eva Klein. Darüberhinaus habe die Yoga-Gruppe immer "sehr viel Spaß", was gut für den Teamgeist sei.

Gemeinsames Entspannen beim Yoga fördert im Unternehmen das Zusammengehörigkeitsgefühl. fotolia
© © Robert Kneschke - Fotolia

Wer Yoga nicht kennt, denkt zunächst einmal an seltsame Verrenkungen. Dabei ist eine besondere Gelenkigkeit keine Voraussetzung dafür. Bei Menschen, die am Arbeitsplatz viel sitzen, ist davon ohnehin nicht viel vorhanden, sie klagen vielmehr über Verspannungen im Nacken und im Rücken. Gepaart mit Leistungsdruck und Stress ergibt sich körperliches und geistiges Unwohlsein - das Bedürfnis nach dem vielzitierten "Ausgleich" wächst. Doch nach der Arbeit noch ins Fitness-Studio oder eine Runde Joggen zu gehen, kostet einiges an Überwindung. Das wissen die Yoga-Lehrerinnen Elke Boever-Schmidt und Ursula Stoxreiter - und kommen ins Büro. Geübt wird entweder vor Dienstbeginn oder nach Dienstschluss, auf Wunsch auch in der Mittagspause. In maßgeschneiderten Programmen üben Anfänger gemeinsam mit Fortgeschrittenen. "Wenn keine Vorschädigungen, zum Beispiel Bandscheibenvorfälle, vorhanden sind, ist Yoga für jeden geeignet", sagt Ursula Stoxreiter.

"Wir haben wahrgenommen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es als Wertschätzung ihnen gegenüber empfinden, dass das Unternehmen etwas für ihr Wohlbefinden anbietet", sagt Frank Boever, Prokurist bei der CPI Immobilien AG, wo rund acht Beschäftigte das Office-Yoga-Angebot nutzen.

Auch Gesundheitspsychologe und Psychotherapeut Gerhard Blasche kann dem Office-Yoga viel abgewinnen: "Da fließen mehrere Dinge zusammen. Einerseits hat Yoga aufgrund der ,konzentrativen Bewegungen‘ entspannende Wirkung, andererseits färbt es natürlich auf die Arbeitszufriedenheit ab, wenn die Belegschaft das Gefühl hat, der Arbeitgeber tut etwas für sie. Und das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt."

Die Investition für Office-Yoga ist nach dazu steuerlich absetzbar, informieren Ursula Stoyreiter und Elke Boever-Schmidt auf ihrer Homepage und verweisen auf § 3 Abs. 1 Z. 13. EStG.

Sollte einmal in einem Unternehmen kein passender Übungsraum vorhanden sein, helfen sie auch gerne, einen geeigneten zu mieten. Pro Teilnehmer sind ca. 2 Quadratmeter Platz nötig.

In Westeuropa und Nordamerika denkt man bei dem Begriff Yoga oft nur an körperliche Übungen, die Asanas oder Yogasanas. Dabei ist Yoga eine der sechs klassischen Schulen der indischen Philosophie und der Überbegriff für eine Vielzahl von körperlichen und geistigen Übungen. Hauptbestandteile des Yoga sind Körperhaltungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), Konzentration und Sammlung (Meditation) sowie Entspannung und Regeneration.
Quellen: www.yogaguide.at, Wikipedia

Mehr auf www.office-yoga.at