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Chefsuche bei ÖIAG: Auch Koren als möglicher Kandidat gehandelt

Von Karl Leban

Wirtschaft

Unklar, ob Ex-Bawag-Vize tatsächlich zur teilstaatlichen Krisenbank ÖVAG geht.


Wien. Wer wird nun neuer Chef der ÖIAG? Diese Frage steht seit Donnerstag im Raum. Zuvor war überraschend bekannt geworden, dass Markus Beyrer, der erst seit Juli 2011 im Chefsessel sitzt, die staatliche Industrieholding vorzeitig verlässt und an die Spitze des EU-Dachverbandes der Industrie, "Businesseurope", wechselt. Was die Nachbesetzung des Postens als ÖIAG-Alleinvorstand betrifft, kursieren inzwischen bereits ein paar prominente Namen.

So wird in Insiderkreisen etwa der frühere Bawag-Vize Stephan Koren als möglicher Kandidat gehandelt. Koren, der in der ÖIAG, aber auch in der Fimbag, der sogenannten Banken-ÖIAG, als Aufsichtsrat tätig ist, hat seit seinem Ausscheiden aus der Bawag keinen operativen Job mehr. Ob er wirklich gewillt ist, bei der nun teilstaatlichen Krisenbank ÖVAG den noch vakanten Vorstandsvorsitz zu übernehmen, war zuletzt unklar. "Der freiwerdende ÖIAG-Posten kommt für ihn wie gerufen", meint ein Insider. "Ich glaube nicht, dass er sich den ÖVAG-Job antun wird."

Nemsic und Ruttenstorfer?

Als neuer ÖIAG-Chef käme auch der frühere Telekom-Austria-Boss Boris Nemsic in Frage, wie es zur "Wiener Zeitung" heißt. Nemsic hatte im Frühjahr 2011 im Wahlfinale gegen Beyrer den Kürzeren gezogen. Zwar winkt ihm gerade ein Top-Job beim bulgarischen Telekom-Riesen Vivacom, aber das ist noch nicht fix.

Außerdem wäre denkbar, dass sich neben Nemsic auch der frühere OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer nochmals bewirbt. Ruttenstorfer war im Vorjahr abgeblitzt, sein damals noch laufender Insider-Prozess hätte für "schiefe Optik" gesorgt. Doch seit Jänner 2012 ist Ruttenstorfer auch in zweiter Instanz vom Vorwurf des Insiderhandels freigesprochen.

Einen Headhunter hat die ÖIAG noch nicht ausgewählt. Jedenfalls soll der Chefposten in den nächsten Wochen ausgeschrieben werden, so ÖIAG-Sprecher Bernhard Nagiller. Beim letzten Mal gab es rund 40 Bewerber. Beyrer "steht noch so lange zur Verfügung, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist", sagt Nagiller. Im Herbst sollte es damit soweit sein.