Wien. Wähle deine Bilder und ich sag dir, wohin du willst - ein Wiener Startup will die Reisebuchung über das Internet revolutionieren. Weil viele nach Erholung Dürstende zu Beginn der Angebotsrecherchen noch nicht wissen, wohin es gehen soll, schuf man mit pixmeaway.com ein Reise-Tool, das Unentschlossenen eine Hilfestellung bieten soll: 63 emotionsgeladene Urlaubsbilder werden den Besuchern zur Auswahl gestellt, um auf Basis dieser Auswahl den jeweiligen Urlaubstyp und entsprechende Destinationen zu ermitteln. Eine überzeugende Idee, die keinesfalls einen Einzelfall in der blühenden heimischen Startup-Szene darstellt. Und die doch gleichzeitig ihre Probleme offenbart. Denn die drehen sich fast immer um: Geld.

"Rund ein Drittel aller Leute, die Reisen im Internet suchen, wissen zunächst nicht, wohin sie wollen", erklärt Rainer Schuster, Geschäftsführer des für pixmeaway verantwortlich zeichnenden Wiener Startups Pixtri OG. Die Idee, diesen Markt zu bedienen, lag für Schuster bereits 2010 auf der Hand. "Mit psychologischen Tests in der Reisebranche wurden sieben Reisetypen ermittelt, die mit einem Set von 63 Urlaubsbildern korrelieren", so Schuster im Gespräch mit der "Wiener Zeitung".

Erkenntnisse und Vorarbeiten, die in die Erstellung eines Online-Tools mündeten, das den Besuchern der Webseite eben diese 63 Bilder zur Auswahl stellt. Und sie danach für den Buchungsprozess in Frage kommender Angebote zu Buchungsplattformen wie Expedia und Travelnow weiterleitet. "Ein Provisorium", wie Schuster festhält. Denn mittelfristig will man sich an weitere "Booking-Engines" anhängen und in weiterer Folge irgendwann auch Reiseanbieter dazu bringen, ihre Angebote direkt auf pixmeaway verfügbar zu machen.

Vorsichtige Kapitalgeber
Wie viel Zeit bis zu diesem "Irgendwann" verstreichen wird, ist freilich noch ungewiss. Denn wie bei dem Großteil der heimischen Startups ist der weitere Erfolg von dem Willen und dem Interesse externer Geldgeber abhängig. "Wenn man ein Startup gründet, braucht man Risikokapital, um zu wachsen", fasste Oliver Holle, Geschäftsführer von Speedinvest vergangene Woche im Rahmen der Wiener Startup Lounge zusammen, die unter dem Titel "Startup migration - why are some of the best austrian startups leaving the country?" firmierte. "In Österreich aber gibt es nur sehr wenig davon", so Holle weiter. "Gerade Business Angels sind in Österreich sehr vorsichtig", bestätigt auch Schuster, um hinzuzufügen: "Es ist schwierig, sich in Wien finanziell auszubreiten - das geht im Ausland leichter."