Zum Hauptinhalt springen

Schlecker-Schicksal soll Ende Juni besiegelt werden

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Wie und was von Schlecker Österreich verwertet wird, dürfte in Kürze feststehen.


Linz/Ehingen. Das Schicksal der Österreich-Tochter der bankrotten deutschen Drogeriemarktkette Schlecker dürfte schon früher besiegelt werden, als bisher kommuniziert wurde. Dem Vernehmen nach sollen die Restrukturierungsexperten des Münchner Beratungsunternehmens Alvarez & Marsal dieser Tage dem Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz nicht nur ihren Lagebericht zu Schlecker Österreich und zu den Verkaufsmöglichkeiten präsentieren, sondern es wird auch im Unternehmen mit Sitz in Pucking damit gerechnet, dass Geiwitz bereits bis Ende Juni eine Entscheidung fällt, wie und was von Schlecker Österreich verkauft wird. Demnach soll bis dahin entschieden werden, ob die angestammte Österreich-Gesellschaft Anton Schlecker GmbH doch noch als Ganzes verkauft werden kann, oder ob nur noch die Zerschlagung beziehungsweise ein Asset Deal infrage kommt. Da Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" eine Stand-alone-Variante von Schlecker Österreich (eher) ausgeschlossen hat, dürfte letztere Variante zum Tragen kommen. Außerdem sagte Geiwitz, dass er "nicht bis im August" mit der Verwertung warten werde. Denn Ende August könnte Schlecker Österreich das Geld ausgehen. Fakt ist: Rund 3000 Arbeitsplätze stehen bei Schlecker Österreich auf dem Spiel. In Deutschland ist die Rettung von 30.000 Arbeitsplätzen bei Schlecker kläglich gescheitert - mangels politischen Willens.

Leiser Abgang in Österreich

Wie die "Wiener Zeitung" berichtete, hat Anton Schlecker seine Funktion als Geschäftsführer von Schlecker Österreich (Anton Schlecker GmbH) schon vor einigen Wochen zurückgelegt. Offiziell ist der gestrauchelte Firmenpatriarch erst am vergangenen Donnerstag aus dem Firmenbuch gelöscht worden. Seine Frau Christa und die Kinder Meike und Lars sind bereits mit 4. Juni offiziell aus dem Handelsregister gestrichen worden. In der Schlecker Logistik-Service-Center-GmbH ist Schlecker senior nach wie vor Geschäftsführer. Nur die drei Logistikcenter samt Liegenschaften hat er, wie berichtet, um sieben Millionen Euro seinen Kindern verkauft. Hier ist ungeklärt, ob sie zum Buchwert oder zum Verkehrswert anhand eines Schätzgutachtens veräußert wurden.