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Es hagelt Dementi über mögliche Personalrochade bei Raiffeisen

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Rothensteiner, Stepic und Stoss lassen dementieren - da sei nichts dran.


Wien. In der Wiener Finanzbranche brodelt die Gerüchteküche. Im Mittelpunkt steht die börsennotierte Raiffeisen Bank International (RBI), ihr Vorstandschef Herbert Stepic und Casinos-General Karl Stoss. Aus dem Umfeld der RBI wurde der "Wiener Zeitung" folgendes zugetragen: "Angeblich geht Karl Stoss bald von den Casinos weg und wird Nachfolger von Herbert Stepic."

Dieses Gerücht dürfte von RBI-Managern genährt worden sein, die aufgrund eines angeblich geplanten Umbaus des RBI-Vorstands den Verlust ihres Aufgabenbereichs befürchten. Entsprechende Anfragen der "Wiener Zeitung" bei der RBI, deren Mehrheitseigentümer RZB und bei den Casinos Austria wurden mit heftigen Dementis beantwortet. Alles Unfug oder nur die Sommerhitze? "Da wissen Sie mehr als ich. Konkret ist mir und Dr. Stepic nichts bekannt und es gibt auch keine Überlegungen von Dr. Stepic, das Schiff zu verlassen", sagt RBI-Sprecherin Ingrid Krenn-Ditz. "Es gibt immer wieder Gerüchte. Man spekuliert auch immer, was nach der Zeit Stepic ist; und er wird das auch sehr oft gefragt." Nachsatz: "Es taucht nicht nur immer wieder der Name Stoss auf, sondern auch ein Name aus dem bestehenden RBI-Vorstand."

Stepic war in den vergangenen Monaten in die Schlagzeilen geraten, weil er privat angeblich über eine Liechtenstein-Connection in einer serbischen Liegenschaft investiert war. Das Immobilienprojekt wurde mit einem Kredit der Hypo Alpe Adria Bank finanziert, der "notleidend" geworden sein soll. Die Finanzmarktaufsicht führt nun "Erhebungen". Fakt ist aber: Das Bankwesengesetz beinhaltet keinerlei Regelung zu privaten Veranlagungen von Bankchefs. Dem Vernehmen nach wird in Bankenkreisen erwartet, dass über die Sache bald Gras wächst.

Noch mehr Dementis

Aber was sagt der RBI-Mehrheitseigentümer Raiffeisen Zentralbank (RZB) unter Führung von Walter Rothensteiner zu den Gerüchten um Stepic und Stoss?

"Da ist nichts dran. Herbert Stepic ist ein exzellenter CEO", stellt RZB-Sprecher Andreas Ecker-Nakamura klar. Von Eigentümerseite gebe es keinerlei Grund, Stepic abzuberufen. Auch bei den Casinos Austria schlägt man in dieselbe Kerbe. "Karl Stoss ist nie darauf angesprochen worden, er steht im engsten freundschaftlichen Kontakt zu Herbert Stepic und würde sich dafür gar nicht hergeben", sagt Casinos-Austria-Sprecher Martin Himmelbauer. "Diese Geschichte ist schon zwei, drei Mal an ihn herangetragen worden, es ist aber absolut nichts dran."