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Handvoll Interessenten für Bogner Edelstahl

Von Kid Möchel

Wirtschaft

Marode Stahlfirma kann nur mit einem Investor überleben - Gespräche starten.


Wien/Wels. Die Vorzeichen für die Rettung der insolventen Bogner Edelstahl GmbH (44,3 Millionen Euro Schulden, 132 Mitarbeiter) stehen gut. "Die Liquidität für einen kurzfristigen Fortbetrieb ist gesichert", weiß Birgit Trieb vom Alpenländischen Kreditorenverband. Ziel ist ein Neustart unter einem neuen Eigentümer.

"Aus eigener Kraft werden sie es nicht schaffen, aber mit einem strategischen Investor", sagte Insolvenzverwalterin Ulla Reisch zur "Wiener Zeitung". "Ich habe eine Liste mit einer Handvoll Interessenten erhalten und wir werden schauen, dass es rasch zu einer Lösung kommt." Unter den Käufern in spe sollen auch Unternehmen aus der Stahlbranche sein.

Bogner-Anwalt Michael Lentsch bestätigt, dass schon vor Insolvenzeröffnung - in Abstimmung mit dem Bankenkonsortium - groß angelegte Investorengespräche geführt wurden. Laut Insolvenzantrag lagen sogar schon Absichtserklärungen vor.

Nun beginnt Reisch erneut mit Bietern zu verhandeln. Das Unternehmen ist jetzt jedenfalls günstiger zu haben. Fakt ist auch, dass für die Sanierungsquote in Höhe von 20 Prozent rund 6,75 Millionen Euro plus die Verfahrenskosten aufgebracht werden müssen.

Bogner hat laut Tanja Schartel vom KSV1870 44,3 Millionen Euro Schulden, davon sind 10,6 Millionen Euro durch Pfandrechte besichert. So haben Bank Austria, Erste Bank, Bawag PSK und die RLB OÖ ein gemeinsames Pfandrecht (1,66 Millionen Euro) auf der Betriebsliegenschaft in Wels. Das freie Vermögen wird mit 8,4 Millionen Euro beziffert. Zu den Assets zählen auch neun solvente Tochterfirmen in Ost- und Südosteuropa.