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Paierl soll nun Präsident der Banken-ÖIAG werden

Von Karl Leban

Wirtschaft

ÖIAG-Job klappte nicht, aber Nachfolger für Koren ist notwendig.


Wien. Bei der Staatsholding ÖIAG hat Herbert Paierl im Rennen um den Chefposten gegen den IT-Manager Rudolf Kemler den Kürzeren gezogen. Das war erst vor einer Woche. Doch jetzt winkt dem ehemaligen steirischen ÖVP-Wirtschaftslandesrat ein anderer Topjob im Umfeld der ÖIAG. Wie die "Wiener Zeitung" von informierter Seite erfahren hat, soll er auf Wunsch von Finanzministerin Maria Fekter neuer Aufsichtsratschef der Fimbag werden.

Die Fimbag, auch Banken-ÖIAG genannt, ist formell der Staatsholding angegliedert. Sie ist für die Verwaltung der Bankenhilfen und der Bankbeteiligungen der Republik (Kommunalkredit, Hypo Alpe Adria und ÖVAG) zuständig.

Seit mittlerweile zwei Wochen hängt im Fimbag-Aufsichtsrat der Chefposten in der Luft. Stephan Koren, der bis dahin den Vorsitz geführt hatte, musste sein Mandat zurücklegen. Der Grund: Der ÖVP-nahe Bankmanager und frühere Bawag-Vize steht seit Anfang September an der Vorstandsspitze des maroden Volksbanken-Leitinstituts ÖVAG. In der Funktion als Fimbag-Aufsichtsratsboss hätte er sich dort selbst kontrolliert - eine klassische Unvereinbarkeit.

Paierl, der Koren als Chefaufseher der Fimbag nun beerben soll, war am Donnerstag nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Fekters Sprecher Gregor Schütze sagte lediglich: "Die Stelle wird nachbesetzt - mit wem, ist aber noch offen." Interimistisch hat derzeit der bisherige Vize Hannes Androsch das Chefamt im Fimbag-Kontrollgremium inne - auch wenn auf der Homepage der Gesellschaft Koren pikanterweise noch immer als Vorsitzender aufscheint.

Liebscher und Wala bleiben

Die Fimbag - das Kürzel steht für Finanzmarktbeteiligung AG - ist im Zuge der Finanzkrise im November 2008 gegründet worden. Vorstandschefs sind Ex-Nationalbank-Gouverneur Klaus Liebscher und der frühere Nationalbank-Direktor Adolf Wala. Beide bleiben auch.

Die Bestellung Paierls, ist aus Finanzkreisen zu hören, soll der ÖVP besonders am Herzen liegen. Die Volkspartei will um jeden Preis verhindern, dass sich einer ihrer Wirtschaftsexperten politisch bei der Stronach-Partei engagiert. Dazu scheint ein attraktives Angebot notwendig zu sein - eben in der "Banken-ÖIAG", glauben Banker.