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Früher Saisonstart in Skigebieten

Von Sophia Freynschlag und Bettina Figl

Wirtschaft
Nicht nur auf dem Pitztaler Gletscher tummeln sich in diesen Tagen die Skifahrer.
© © TVB Pitztal

Temperaturen sind in niedrigeren Lagen noch zu mild für Liftbetrieb.


Wien. Pulverschnee, Winterlandschaft und eisige Temperaturen: Das sind keine Erinnerungen an die vergangene Skisaison, sondern in manchen Teilen Österreichs längst Gegenwart. Im Gletscherskigebiet Pitztal südlich des Inntals in Tirol sind die Skilifte zwar bereits seit September geöffnet, doch von 60 Zentimeter Neuschnee im Oktober wurden die Menschen dann doch überrascht - nicht nur die Wintersportler: Zahlreiche Autofahrer waren mit Sommerreifen unterwegs, sie kämpften sich im Schritttempo auf eisglatten Bergstraßen durch dicke Schneeflocken.

Doch nicht nur auf den Gletschern sind die ersten Schwünge in der weißen Pracht möglich, auch in niedrigeren Lagen nehmen die ersten Lifte in Skigebieten bereits ihren Betrieb auf. Die Turracher Höhe in den Nockbergen startete am Mittwoch in die Skisaison - schon am Vormittag tummelten sich die ersten Wintersportler auf den Pisten.

Auf der Schladminger Planai wurde bereits am Dienstag dieser Woche die erste Abfahrt geöffnet, seit Donnerstag sind sechs der insgesamt 36 Pisten in der Region befahrbar. "Je nach Temperaturen werden weitere Pisten geöffnet. Ideal wäre natürlich, wenn zu kälteren Temperaturen Naturschnee dazukäme", sagt Marlene Scheidl von der Planai-Hochwurzen-Bahnen Gesellschaft. Der Saisonbeginn im Oktober gehört zum Image - die Planai ist bekannt dafür, dass immer besonders früh in den Winter gestartet wird. "Die Entscheidung für den Skiurlaub fällt in den kommenden Wochen, da wirkt sich ein frühes Aufsperren positiv aus", sagt Scheidl.

Niedrig gelegene Skigebiete hoffen auf Kälteperiode

Am Semmering sind die Schneekanonen zwar schon in Betrieb, noch gibt es aber keinen Termin für den Saisonstart. "Wir sind in der Lage, innerhalb von sieben Tagen das gesamte Skigebiet zu beschneien und zu eröffnen", heißt es von den Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen.

Die Liftbetreiber hoffen ebenso wie am Hochkar auf eine längere Kältephase. "Es ist riskant, jetzt Prognosen über den Termin für den Saisonstart abzugeben. Nach einer Wärmeperiode würden von den derzeit bis zu 30 Zentimetern Schnee nur zehn übrig bleiben", sagt Heinz Huber, Betriebsleiter der Hochkar Bergbahnen. Wunschtermin für den Saisonstart sei Ende November. Wenn möglich, werde der Wochenendbetrieb früher starten.

Eine Kältewelle ist derzeit aber nicht in Sicht: An diesem Wochenende erwartet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) milde Temperaturen mit Regen bis in hohe Lagen.

Die Seilbahnunternehmen investieren indes kräftig in Beschneiungsanlagen. In der vergangenen Saison flossen 100 Millionen Euro in Schneekanonen. Für die Wintersaison 2012/13 rechnen die Liftbetriebe mit knapp 416 Millionen Euro Investitionen für komfortablere Lifte, Sicherheit und Beschneiung.

Wintersport-Spaßgames und Festivals locken in die Berge

Der Kälteeinbruch am vergangenen Wochenende macht Lust auf Winterurlaub: "Den ersten Schneefall merken wir in der Zahl der Buchungsanfragen und Zugriffe auf unsere Homepage", heißt es vom Tourismusverband Paznaun-Ischgl. Zwar liegt auf den Tiroler Bergen schon Schnee - der erste Skitag bleibt aber der 23. November. Der Saisonstart wird bei einer "Festival Opening Week" mit Konzerten von Stars wie The Scorpions gefeiert.

Die Skigebiete versuchen, mit einem Rahmenprogramm Winterurlauber anzulocken: Auf der Turracher Höhe startet am 1. Dezember das Suppenfestival, bei dem die Hotels, Gasthöfe und Hütten ihre Suppenkreationen servieren.

Am Kitzsteinhorn, das seit 16. Oktober geöffnet hat, werden am 10. und 11. November die "White Star Games" ausgetragen. Beim Winterspaßsport-Wettbewerb in der Region stehen Disziplinen wie Tiefschneetauchen und Snow-Flossing auf dem Programm.

Österreich will sich aber nicht nur als Urlaubsland fürs Skifahren positionieren. "Daneben sind es auch immer mehr sanfte Wintersportarten wie Rodeln, Langlaufen oder Schneeschuhwandern, die das Interesse der Urlauber wecken", sagt Petra Stolba, Chefin der Österreich Werbung. Heuer gibt es in neun Ländern eigene Winterkampagnen, die das alpine Wintersportangebot auf und abseits der Piste in den Mittelpunkt rücken.