Wien. (apa/kle) Die Meinl Bank schießt sich erneut auf die Wiener Staatsanwaltschaft ein, die seit Jahren in der Affäre Meinl European Land (MEL) gegen den Banker Julius Meinl und andere Bankorgane ermittelt. Jetzt wähnt das Institut durch einen Schweizer Gerichtsentscheid zu Razzien bei zwei früheren MEL-Direktoren im April 2011 Rückenwind. Demnach dürfen die Wiener Ermittler die damals konfiszierten Unterlagen nicht verwenden.

Wie es bei der Meinl Bank am Montag hieß, hätten die betroffenen MEL-Direktoren gegen die Beschlagnahme Rechtsmittel ergriffen. Bereits im heurigen April habe das Obergericht des Kantons Zürich - endgültig - entschieden, dass dem "von der Staatsanwaltschaft gestellten Gesuch um Entsiegelung und Durchsuchung" nicht Folge gegeben werde. Dass dieser Entscheid bisher nicht im Meinl-Strafakt geführt werde, hält Bankvorstand Peter Weinzierl für "skandalös". Bei der Staatsanwaltschaft Wien wollte man am Montag keinen Kommentar abgeben. Laut Meinl Bank wurden die konfiszierten Unterlagen bereits an die Eigentümer retourniert.